Die Aktienmärkte galoppieren weiter nach vorn. Die Wall Street klettert, trotz des gigantischen Absturzes von Apple, munter weiter als wäre nichts geschehen. Der S&P 500 Index notierte erstmals seit Dezember 2007 über der Marke von 1500 Punkten. Und als wäre das noch nicht genug, brach am Freitag der Deutsche Aktienindex (Dax) am Freitag aus seiner gut einmonatigen Konsolidierungsformation aus.

"Wir erwarten im Dax noch diese Woche den Sprung auf 8000 Punkte", sagt ein Händler zu cash. Dazu fehlen dem Börsenbarometer noch knapp 2 Prozent oder 150 Punkte. "Auffällig ist, dass wieder eine Sektorrotation in Gang kommt und Zykliker verstärkt gekauft werden. Dies dürfte den Dax nach oben treiben", so der Händler. Am Montag allerdings wollte der Index nicht so richtig in Schwung kommen. 

Konjunkturell sind die Weichen aber in Richtung Allzeithoch vom Juli 2007 bei 8106 Zählern gestellt. Denn die beiden wichtigen Vorlaufindikatoren, ifo und ZEW-Index, haben sich weiter erholt. Der ZEW-Index stieg sogar auf den höchsten Stand seit Mai 2010. "Dies lässt Zuversicht aufkommen, dass die grösste Volkswirtschaft der Eurozone bereits im ersten Quartal 2013 wieder mit einem Wachstum aufwarten kann und sich damit als wichtige Stütze für die gesamte Eurozone erweisen wird", schreibt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einem Anlagekommentar.

Bereits am Freitag war der Dow Jones auf ein Fünfjahreshoch von 13896 Zählern geklettert. Damit fehlen dem Leitindex weniger als 2 Prozentpunkte bis zur alten Rekordmarke, die seit Oktober 2007 bei 14165 Punkten liegt. Und auch der S&P-500-Index ging zum achten Mal in Folge mit einem Plus aus dem Handel. Damit rückt der Rekordstand vom Oktober 2007 bei 1565 Punkten immer näher – es fehlen noch 4 Prozent.

Die Schweizer Börse gehört allerdings aufgrund ihrer defensiven Ausrichtung nicht zu der Spitzengruppe. Um den Rekordstand von Mitte 2007 zu egalisieren, fehlen dem Swiss Market Index (SMI) noch über 2000 Punkte oder gut 20 Prozent. 

Richtungsweisende US-Konjunkturdaten

Eine Bestätigung des Aufwärtstrends wäre eine weitere Verbesserung des deutschen Konsumklimaindexes, welcher heute Dienstag publiziert wird. Die entscheidenden Signale für die künftige Entwicklung der Märkte weltweit kommen aber aus den USA.

So werden am Mittwoch erste Schätzungen des US-Bruttoinlandsprodukts für das vierte Quartal veröffentlicht. Aus dem Markt ist zu hören, dass die USA das 2012 mit einem moderaten Wachstum beendet haben. Gleichentags entscheidet der amerikanische Offenmarktausschuss FOMC über den Leitzins, beendet wird die Handelswoche mit den US-Arbeitsmarktzahlen. Eine positive Entwicklung würde die gute Börsenstimmung zusätzlich antreiben und die Indizes auf neue Rekordmarken hieven.

Fallhöhe nimmt zu

Allerdings nimmt mit dem Börsen-Euphorie auch die Fallhöhe zu. Sollten die Wirtschaftsdaten keine weitere Erholung der grössten Volkswirtschaft der Welt belegen, droht ein Kursrückschlag. Zudem hängt der US-Budgetstreit wie ein Damoklesschwert über den Aktienmärkten.

Zwar hat das US-Abgeordnetenhaus die Schuldengrenze von 16,4 Billionen Dollar bis zum 19. Mai ausgesetzt, um das Land vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren. Wenn es bis zu diesem Datum aber noch immer keinen Kompromiss gibt, müsste das Finanzministerium erneut zu Sparmassnahmen greifen, ehe die USA dann im Sommer wieder vor der Zahlungsunfähigkeit stünden – eine weltumspannende Korrektur der Märkte wäre dann so gut wie sicher.

Risikobewussten Anlegern, die dennoch mit weiter steigenden Kursen an den Aktienmärkten rechnen, bieten sich diverse Optionen an. Die derzeit tiefe Volatilität macht Call-Warrants attraktiv.
 

Call-Warrants auf Dax, S&P500 und Dow Jones

SymbolBasiswertLaufzeitAusübungspreisLeverage (in %)Preis
DE676UDAX18.09.2013750096,21
HV5RR5DAX17.12.2013780075,31
SPXKRS&P50021.06.2013130061,91
VTSPOLS&P50020.12.2013150070,40
HV5YHVDow Jones19.06.20131300090,75
HV5YJNDow Jones18.09.20131380080,43

Quelle: cash.ch, 28.01.2013