Zur offiziellen Eröffnung landete am Samstag eine Maschine von Easyjet auf dem neuen Airport. Eine Maschine der Lufthansa sollte unmittelbar darauf folgen. Der Flughafen gilt als Synonym für Fehlplanung, Missmanagement, Aufsichtsversagen und milliardenschwere Verschwendung von Steuergeldern. Aus diesem Grund verzichten die Betreiber Berlin, Brandenburg und der Bund auf eine Einweihungsparty. "Wir machen einfach auf", hat Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup wiederholt betont.

Die Eröffnung, 2012 unter grossem Aufsehen kurzfristig verschoben, fällt mitten in die Corona-Krise. Wegen des Einbruchs im Flugverkehr schreibt der BER wohl auf Jahre hinaus Verluste und benötigt staatliche Hilfen. Dabei hat das Projekt die Kassen der öffentlichen Hand bereits arg strapaziert: Die Kosten stiegen von rund 2,7 Milliarden auf knapp sechs Milliarden Euro. Wegen einer Vergrösserung des Airports im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen von 2005 verdreifachten sich die Kosten fast.

Mit der BER-Eröffnung soll der innerstädtische Berliner Flughafen Tegel am 8. November schliessen. Der alte DDR-Airport Schönefeld wird als Terminal 5 zunächst in den BER integriert, soll aber langfristig mit Eröffnung von Terminal 3 geschlossen werden.

(Reuters)