Die Hochzeit von Prince Harry mit der Amerikanerin Meghan Markle versetzt die Weltöffentlichkeit einmal mehr ins Monarchiefieber. Seit Tagen wird über das Ereignis berichtet, das am kommenden Samstag über die Bühne gehen soll. Wer sich aber nicht nur mit dem königlichen Glamour befassen will, sondern auch noch gut anlegen will, kann sich im Umfeld der britischen Köngsfamilie nach Investments umsehen.

Es gibt eine Reihe von Unternehmen und Grosskonzernen mit Verbindungen zu Queen Elizabeth II. und ihrer Familie. Anlegerinnen und Anleger, die sich für diese Unternehmen interessieren, müssen dabei nicht um jeden Preis Traditionalisten sein. Einige Unternehmen setzen auf neueste, zukunftsweisende Technologien, ohne dabei ihr Bewusstsein für die Geschichte zu vernachlässigen.

Eine Aktie von einem Hoflieferanten

Eine grössere Zahl von Firmen besitzt ein so genanntes "Royal Warrant", also das begehrte Gütesiegel der britischen Hoflieferanten. Der Modekonzern Burberry gehört dazu. Er ist ein Welt-Label, aber auch ein sehr traditionsreiches Unternehmen, das auf das Jahr 1856 zurückgeht. Das Royal Warrant bedeutet nicht anderes, als dass auch die Royals gelegentlich Kleidung mit der Marke mit dem berühmtem, karierten Nova-Check-Muster tragen.

Der Kurs der Burberry-Aktie hat sich in den vergangenen Monaten etwas schwankungsanfällig gezeigt. Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr, das Ende März abgeschlossen wurde, überraschten die Marktexperten aber positiv. Ein starker Heimmarkt und gute Geschäfte in den USA und in Asien dürften den Kurs weiter antreiben. Welches Mode-Label Meghan bei ihrer Hochzeit tragen wird, ist indessen nicht Teil der Analysten-Prognosen.

Die (königliche) Post abgehen lassen

Zum Grundbestand des monarchischen Erbes des Vereinigten Königreichs gehört natürlich auch die Post. Die "Royal Mail", 1516 gegründet, ursprünglich ein Staatsbetrieb und vor ein paar Jahren quasi bankrott, wurde 2013 an die Börse gebracht, was längst nicht allen gefiel. Der Kanadierin Moya Greene gelang es aber, den Postdienst zu einem modernen internationalen Dienstleistungs- und Logistikunternehmen umzuformen. Die Aktie hat ihren Wert von einem Allzeittief im letzten November auf 6,30 Pfund fast verdoppelt. Die Aussichten sind weiterhin gut.

Ärger gab es vor kurzem wegen einer hohen Antrittszahlung an den neuen CEO Rico Back. Aber dann: Hohe "Apanagen" bekommen auch die Mitglieder der Königsfamilie. Die Royal Mail spielt bei der Hochzeit eine wichtige Rolle, sie hat etwa Sonder-Briefmarken herausgegeben.

Beim Autobauer der Queen einsteigen

Das offizielle Auto der Queen ist ein Bentley. Die Staatskarosse wird bei der Hochzeit von Harry und Meghan wohl ebenfalls zum Einsatz kommen. Bentley ist zwar immer noch auf eine ziemlich unverwechselbare Weise britisch, aber nicht mehr unabhängig. Der Autobauer ist Teil des deutschen Volkswagen-Imperiums.

Gar nicht amüsiert dürfte auch die Queen gewesen sein, als ihr Autolieferant in den Strudel der Abgaskrise kam - das ist schon bald drei Jahre her. Die Aktie des Konzerns erholt sich langsam von dieser Krise. VW hat auch endlich damit angefangen, das Elektroauto-Segment gross werden zu lassen. Und wer weiss: Vielleicht gleitet in Zukunft einmal eine Prinzessin oder ein Prinz in der E-Limousine mit VW-Technologie zur Traukirche.

Ein Ölkonzern mit hochadliger Patronage

Der Ölkonzern Royal Dutch Shell hat britische und niederländische Wurzeln. Das "Royal" stammt insofern von der niederländischen Seite, als dass das dortige Königshaus Grossaktionär des Unternehmens ist. Eingetragen ist Shell aber im britischen Handelsregister. Die Aktie ist an der Londoner Börse kotiert und ist dort die am stärksten gewichtete Aktie im Leitindex FTSE100.

Der steigende Ölpreis treibt den Kurs von Shell gerade kräftig an. Die Analysten der grossen Banken haben die Aktie zumeist auf "Buy". Barclays setzte das Kursziel kürzlich auf 30,50 Pfund – aktuell kostet die Öl-Aktie 27,80 Pfund. Der Shell-Titel hat also noch Luft nach oben, auch wenn der Kurs in den vergangenen zwölf Monaten schon um 24 Prozent angestiegen ist. Die niederländischen Verwandten der Royals werden sich darüber freuen.

Aufs Pfund spekulieren

Neben Aktien ist derzeit auch ein Devisen-Engagement interessant. Eine Währung hat Grossbritannien schon ähnlich lange, wie es Könige und ein Parlament hat: Wir sprechen hier von einer tausendjährigen Geschichte. Wie es sich für ein uraltes Königreich gehört, tragen Münzen und Noten auch das Bild des jeweiligen Herrschers, also seit 1952 der Queen.

In den vergangenen Jahren galt das Pfund als überbewertet. Das Brexit-Votum vor knapp zwei Jahren führte dazu, dass die Währung zum Dollar von 1,40 zwischenzeitlich bis 1,19 fiel. Aktuell steht das Pfund zum Dollar wie auch zum Franken bei etwa 1,35. Die Währung hat aber definitiv Aufwärtspotential. Die britische Wirtschaft wächst weiter, und die Bank von England wird nicht ewig mit Zinserhöhungen zuwarten.

Wo wir gerade bei Pfunds sind: Man kann diese natürlich bei englischen Buchmachern wie Ladbrokes oder William Hill einsetzen. Man kann aufs Wetter am Hochzeitstag, den genauen Farbton des Hochzeitskleids, die Geburt des ersten Kindes des Paares oder den künftigen Titel der Frischvermählten wetten. "Duke and Duchess of Sussex" ist bei letzterem in der Favoritenrolle.