Zum Ukraine-Liveticker vom Donnerstag, den 10. März 2022, geht es hier.
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18:15
Fast 180'000 Menschen sind der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge von der Ukraine nach Russland gekommen. Interfax beruft sich auf Angaben des russischen Verteidigungsministeriums. Demzufolge haben die vereinbarten Fluchtkorridore nicht die erhoffte Wirkung gezeigt, verursacht durch Kiew. Die Lage der Zivilisten in der Hafenstadt Mariupol sei katastrophal.
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Krieg - Verzweiflung in ukrainischen Städten https://t.co/buUHHbRUfx pic.twitter.com/Fgkh9lSaZf
— cash (@cashch) March 9, 2022
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17:50
In der Hafenstadt Mariupol sind ukrainischen Angaben zufolge seit dem Einmarsch russischer Truppen mindestens 1170 Zivilsten getötet worden. "47 sind heute in einem Massengrab beerdigt worden", zitiert eine staatliche Informationsagentur den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt, Serhii Orlow. "Die Menschen haben kein Wasser, Heizung, Elektrizität, Gas. Die Bewohner schmelzen Schnee, um etwas zum trinken zu haben."
Ein Kinderkrankenhaus in der Hafenstadt ist nach ukrainischen Angaben während der vereinbarten Waffenruhe zur Evakuierung von Zivilisten ebenfalls angegriffen worden. 17 Menschen seien dabei verletzt worden, darunter Frauen in den Wehen, sagt der Gouverneur der Donzek-Region, Pawlo Kyrylenko.
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17:25
Der russische Präsident Wladimir Putin und deutsche Kanzler Olaf Scholz haben nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax über diplomatische Lösungen gesprochen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Man habe auch über die Einrichtung von Fluchtkorridoren gesprochen. Putin habe Scholz über die letzte Runde der ukrainisch-russischen Abstimmungen berichtet. Es sei vereinbart worden, in Kontakt zu bleiben.
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17:00
Für den Pharmakonzern Roche kommt ein Rückzug aus Russland und der Ukraine nicht infrage: "Wir versorgen Menschen, die an gravierenden Krankheiten leiden, mit Medikamenten und diagnostischen Tests", sagte Verwaltungsratspräsident Christoph Franz am Mittwoch im Interview mit der "Handelszeitung".
Pharma - Roche zieht sich nicht aus Russland und der Ukraine zurück https://t.co/zTprPfLs6F pic.twitter.com/yNy469hvuR
— cash (@cashch) March 9, 2022
Diese Produkte müsse Roche allen Patientinnen und Patienten der Welt zur Verfügung stellen. Und zwar unabhängig von der Frage der Nation oder des Niveaus der Gewalt, sagte Franz. Im Moment könne Roche aber nicht in die Ukraine liefern, sagte Franz. Das Unternehmen habe aber noch Lagerbestände und man bemühe sich, diese in den nächsten Tagen aufzustocken.
Zum ganzen Interview geht es hier (Abo).
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16:55
Nun also doch: Nachdem Lindt & Sprüngli an der Jahresmedienkonferenz vom Dienstag noch an seinem Russland-Geschäft festgehalten hat, schliesst das Unternehmen die acht Shops in dem Land nun doch. Das teilte Lindt am Mittwoch mit.
Man habe nach einer Neuevaluation beschlossen, die Läden per sofort zu schliessen und sämtliche Lieferungen nach Russland einzustellen, hiess es in der Mitteilung. Die eigenen Mitarbeitenden vor Ort würden weiterhin "Unterstützung" erhalten und Lindt sei mit ihnen in Kontakt.
Schokoladenhersteller - Lindt & Sprüngli stellt Geschäftstätigkeit in Russland ein https://t.co/Z4ViL9DzWY pic.twitter.com/5TR1fIEWMU
— cash (@cashch) March 9, 2022
Lindt beschäftigt in Russland rund 120 Mitarbeitende. Auch in der Ukraine hat das Unternehmen zudem einen Mitarbeiter. Wie Lindt-CEO Dieter Weisskopf am Dienstag sagte, sei dieser derzeit zwar in Sicherheit, befinde sich aber weiterhin in der Ukraine und er mache sich grosse Sorgen um ihn - aber auch um die 120 Mitarbeitenden in Russland.
Weisskopf hatte den Russland-Kurs seines Unternehmens an der Pressekonferenz vom Dienstag verteidigt. Das Unternehmen verkaufe schliesslich keine Waffen und kein Öl oder Treibstoffe, hatte er auf die Frage eines Journalisten gesagt, ob man sich mit dem weiteren Verkauf von Luxusschokolade in Russland nicht zu wenig distanziere. Die Berichterstattung in den Medien war denn auch mehrheitlich auf den Russland-Kurs des Unternehmens fokussiert.
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16:50
Die Bombardierung der Stadt Charkiw geht nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow weiter. Die russischen Truppen seien offenbar dabei, sich umzugruppieren und die Lage sei angespannt.
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16:30
In Russland bringt eine Regierungskommission erste Schritte für die Verstaatlichung des Eigentums ausländischer Firmen, die das Land verlassen, auf den Weg. Dies erklärt die russische Regierungspartei Einiges Russland über den Messengerdienst Telegram.
Die Kommission für gesetzgebende Aktivitäten unterstütze einen Gesetzentwurf, der es erlaube, Firmen, die zu mehr als 25 Prozent im Besitz von Ausländern aus "unfreundlichen Staaten" seien, einer externen Verwaltung zu unterstellen, um einen Bankrott zu verhindern und Arbeitsplätze zu retten.
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Ukraine-Krieg - US-Ölembargo schadet russischer Wirtschaft kaum https://t.co/fRVocAo2NK pic.twitter.com/wVdoEq6T3u
— cash (@cashch) March 9, 2022
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16:15
In der ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben des Stadtrats ein Kinderkrankenhaus durch russische Luftangriffe zerstört worden. "Die russischen Streitkräfte haben mehrere Bomben auf das Kinderkrankenhaus geworfen. Die Zerstörung ist immens", heißt es in einem Online-Beitrag. Opferzahlen seien noch nicht bekannt. Reuters kann den Bericht nicht sofort verifizieren. Russland hat bestritten, bei seinem Angriff auf die Ukraine auf Zivilisten zu zielen.
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16:00
Die britische Regierung will die Ukraine im Kampf gegen russische Truppen weiter mit Waffenlieferungen unterstützen. Das kündigte Verteidigungsminister Ben Wallace am Mittwoch im Parlament in London an. Bislang seien 3615 sogenannte NLAW-Panzerabwehrraketen geliefert worden, so Wallace. Weitere sollen folgen. Die Regierung wolle aber auch eine kleine Zahl an Javelin-Panzerabwehrwaffen in die Ukraine schicken. Zudem werde geprüft, Boden-Luft-Raketen vom Typ Starstreak zu schicken.
"Es ist elementar, dass die Ukrainer die Fähigkeit erhalten, zu fliegen, und russische Luftangriffe unterdrücken können", sagte Wallace. Grossbritannien war eines der ersten Länder, dass der Ukraine in der aktuellen Krise Waffen geschickt hat. Luftabwehrraketen erhielt das Land bisher unter anderem auch aus Deutschland.
In a response to a request from Ukraine, the UK is exploring "the donation of Starstreak high velocity man portable anti-air missiles" Defence Secretary Ben Wallace says
— BBC Politics (@BBCPolitics) March 9, 2022
This system "remains within the definition of defensive weapons," he tells MPshttps://t.co/3j2m6LSD36 pic.twitter.com/FaWN3TakOq
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15:45
Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten werden die Hoffnung der Ukraine auf einen schnellen Beitritt zur Europäischen Union voraussichtlich enttäuschen. Ein Entwurf der Abschlusserklärung für den bevorstehenden EU-Gipfel weist lediglich darauf hin, dass die EU-Kommission um eine Einschätzung zum Antrag der Ukraine auf Mitgliedschaft gebeten wurde. Von einem beschleunigten Verfahren oder einer grundsätzlichen Zustimmung ist nicht die Rede.
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Sanktionen - Plötzlicher Wertverlust: Was passiert mit den toxischen Russland-Papieren? https://t.co/xwYK82V5Cx pic.twitter.com/PXGLzHrjus
— cash (@cashch) March 9, 2022
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15:05
Der Lebensmittelriese Nestle hat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine alle Investitionen in Russland auf Eis gelegt. Wichtige Lebensmittel werde das Schweizer Unternehmen in Russland dagegen weiterhin ausliefern, wie Nestle der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte. Bereits zuvor hatte der Konzern Werbung in Russland eingestellt.
Nestle verfolg damit eine ähnliche Linie wie andere Konsumgüterhersteller, die unter dem Druck der Verbraucher stehen, gegen den Konflikt Stellung zu beziehen. So hatten Procter & Gamble und Unilever kürzlich erklärt, keine neuen Investitionen mehr in Russland zu tätigen und nicht mehr in dem Land zu werben.
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15:00
Das radioaktive Material im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl kann laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) trotz des Stromausfalls weiterhin sicher gelagert werden. Die Stromversorgung sei zwar grundsätzlich ein wesentlicher Sicherheitsfaktor, schrieb die Organisation am Mittwoch auf Twitter. In Tschernobyl seien die abgebrannten Brennelemente jedoch in ausreichend grossen Kühlbecken, die auch ohne Elektrizität genug Wärme ableiten würden, hiess es. "In diesem Fall sieht die IAEA keine kritische Auswirkung auf die Sicherheit."
#Ukraine has informed IAEA of power loss at #Chornobyl Nuclear Power Plant, @rafaelmgrossi says development violates key safety pillar on ensuring uninterrupted power supply; in this case IAEA sees no critical impact on safety.
— IAEA - International Atomic Energy Agency (@iaeaorg) March 9, 2022
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14:05
Der russische Präsident Wladimir Putin berät am Donnerstag mit Mitgliedern seines Kabinetts. Das wichtigste Thema seien Schritte, um die Auswirkung der Sanktionen zu beschränken, teilt das Präsidialamt in Moskau mit
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13:35
Mitglieder der russischen Nationalgarde haben nach Angaben des ukrainischen Militärs mehr als 400 Demonstranten in der ukrainischen Region Cherson festgenommen. Die Menschen hätten gegen die Besetzung ihrer Heimatorte protestiert. "Aufgrund des wütenden Widerstands der Bewohner von Cherson versuchen die Besatzer, eine von der Polizei geführte Verwaltung einzurichten", heisst es in einer Erklärung des ukrainischen Militäroberkommandos.
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Ukraine does not know what's happening at occupied nuclear plants, says energy minister https://t.co/DraseUGSfn pic.twitter.com/Ee6QkW6OLe
— Reuters (@Reuters) March 9, 2022
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13:10
Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba geht nach eigenen Angaben nicht mit grossen Hoffnungen in das Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Er erwarte davon nur wenig, sagt Kuleba. "Wir sind an einem Waffenstillstand interessiert, an der Befreiung unserer Territorien, und der dritte Punkt ist die Lösung aller humanitären Probleme." In der Türkei sind für Donnerstag die ersten offiziellen Gespräche auf Regierungsebene zwischen den beiden Kriegsparteien seit Beginn des russischen Einmarsches am 24. Februar geplant.
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12:35
Die Autobahnvignettenpflicht für sämtliche Fahrzeuge, die ukrainische Flüchtlinge oder Hilfsgüter in die Ukraine transportieren, ist aufgehoben. Zudem können Hilfsgütertransporte von der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) befreit werden. Diese Massnahme des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) gilt ab sofort.
Das BAZG macht damit Gebrauch von den Ausnahmeregelungen aus humanitären Gründen, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Gültig ist die Massnahme vorerst bis 30. Juni.
Nach Angaben der Uno vom Dienstagabend sind bereits über zwei Millionen Menschen auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine, seit der russische Präsident Wladimir Putin das Land am 24. Februar hat überfallen lassen.
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Will Russian bonds default? Investors are trying to untangle what sanctions mean for interest and principal payments https://t.co/sbyBJtrAVv
— Bloomberg Markets (@markets) March 9, 2022
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12:30
Russland verlangt von den USA eine Erklärung dafür, warum sie das von der Führung in Moskau so bezeichnete militärisch-biologische Programm in der Ukraine unterstützen. Die Sprecherin des Aussenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, fordert von der US-Regierung Transparenz. Die USA müssten der Welt erklären, warum sie dieses Programm unterstützten. Im Zuge des militärischen Sondereinsatzes - so bezeichnet die russische Führung den Einmarsch - seien Fakten ans Licht gekommen, dass es Versuche gegeben habe, Beweise für die Existenz von militärisch-biologischen Programmen zu vernichten. "Wir sprechen hier nicht von friedlichen oder wissenschaftlichen Zwecken", sagt Sacharowa. "Diese Programm wurden vom US-Verteidigungsministerium finanziert." Die ukrainische Regierung hat den Vorwurf zurückgewiesen, das US-Verteidigungsministerium hat ihn als absurd bezeichnet.
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11:15
Der russische Militäreinsatz in der Ukraine zielt nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau nicht auf den Sturz der ukrainischen Regierung. Der Einsatz laufe strikt nach Plan, sagt die Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa. Die Regierung im Moskau wolle ihre Ziele eines neutralen Status der Ukraine durch Gespräche erreichen und hoffe, dass die nächste Verhandlungsrunde mit der Ukraine bedeutendere Fortschritte erzielen werde. Rund 140'000 Menschen seien aus der Ukraine nach Russland geflohen. Russlands Militär ist am 24. Februar in das Nachbarland einmarschiert, dies wird von der Führung in Moskau als "militärischer Sondereinsatz" bezeichnet.
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10:35
Die Ukraine versucht, über sechs Fluchtkorridore Zivilisten aus belagerten Städten herauszubringen. Dies betreffe auch die Hafenstadt Mariupol im Süden, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, Iryna Wereschtschuk, in einer Videoaufnahme. Die ukrainischen Truppen seien bereit, in den betroffenen Gebieten von 09.00 Uhr bis 21.00 Uhr (Ortszeit, 08.00 Uhr bis 20.00 Uhr MEZ) das Feuer einzustellen, um den Abtransport der Menschen zu ermöglichen. Wereschtschuk ruft die russischen Streitkräfte auf, ihre Verpflichtung zur Feuerpause ebenfalls zu erfüllen.
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Global LNG demand growth shifts from Asia to Europe on Russia sanctions https://t.co/gxQlA0UsQN pic.twitter.com/S8qQMWPWNY
— Reuters (@Reuters) March 9, 2022
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09:55
Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind nach Angaben des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR schätzungsweise 2,1 bis 2,2 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Ein Ende des Exodus sei nicht abzusehen, teilt die Organisation der Vereinten Nationen mit. Die meisten Flüchtlinge gehen nach Polen. Jetzt sei es eher an der Zeit zu versuchen, an den Grenzen zu helfen, als über eine Aufteilung der Flüchtlinge auf die einzelnen Länder zu sprechen, sagt UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi. Vor allem Moldau, das kein EU-Mitglied sei, sei in der gegenwärtigen Lage besonders anfällig.
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09:30
China wirft der Nato vor, die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine verschärft zu haben. Das von den USA geführte Militärbündnis habe Schritte unternommen, die die Spannungen an die Zerreissgrenze gebracht hätten, sagt der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Zhao Lijian. Er fordert die USA auf, Chinas Bedenken ernst zu nehmen und es zu vermeiden, seine Rechte oder Interessen beim Umgang mit der Ukraine-Frage und seiner Beziehungen zu Russland zu untergraben.
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09:10
Russland droht den westlich orientierten Staaten mit einer breit angelegten Reaktion auf ihre Sanktionen wegen des Einmarschs in die Ukraine. "Russlands Reaktion wird schnell, überlegt und empfindlich für diejenigen sein, die sie betrifft", zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA den Leiter der Abteilung für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Aussenministerium, Dmitri Biritschewski. Es werde an Massnahmen gearbeitet, die in alle Richtungen gingen.
From @Breakingviews: Sanctions cutting off Russia’s access to chips and payments systems, plus spiking food and energy prices, will prompt governments to rethink trust in free trade. An inefficient protectionist era may be in the offing, says @ugalani https://t.co/mlRwcm10fu pic.twitter.com/6EbbbSH14q
— Reuters (@Reuters) March 9, 2022
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08:50
Grossbritannien kündigt neue Sanktionen an, die die russische Luftfahrt betreffen. Danach soll jedes russische Flugzeug festgehalten werden können. "Flugzeuge unter russischer Flagge aus Grossbritannien zu verbannen und es zu einer Straftat zu machen, sie zu fliegen, wird Russland und diejenigen, die dem Kreml nahe stehen, mehr wirtschaftliche Schaden zufügen", sagt Aussenministerin Liz Truss. Betroffen sind Flugzeuge, die von Personen mit Verbindung zu Russland besessen, betrieben oder gechartert werden. Zudem sollen Exporte, die die russische Luft- und Raumfahrt betreffen, unterbunden werden.
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07:55
Der humanitäre Korridor aus der ukrainischen Stadt Sumy soll nach Angaben der Regionalbehörden auch diesen Mittwoch aufrecht erhalten bleiben. Am Dienstag hätten etwa 5000 Menschen in Bussen über den Korridor die im Nordosten gelegene Stadt verlassen. Ausserdem hätten sich etwa 1000 Autos auf den Weg in die ukrainische Stadt Poltawa gemacht, teilt Regionalgouverneurs. Der Fluchtkorridor zwischen Sumy und Poltawa war der einzige, der am Dienstag funktionierte.
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07:00
Der russische Aussenminister reist laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass im Laufe des Tages in die Türkei, um Gespräche mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba zu führen. Die Tass-Meldung beruft sich auf das russische Aussenministerium.
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05:55
Nach den Worten von Saudi Aramco-Chef Amin Nasser verschlimmert der Krieg in der Ukraine die globale Energiekrise und legt die gemischten Signale der politischen Entscheidungsträger an die Öl- und Gasindustrie im Rahmen der Energiewende offen. "Während Investitionen in die Öl- und Gasindustrie gebremst werden, wird von uns verlangt, die Produktion zu steigern", sagt er auf der Branchenkonferenz CERAWeek in Houston. Die Produktionskapazitäten, die zur Bewältigung von Versorgungsengpässen zur Verfügung stünden, seien begrenzt: Er gebe nur etwa zwei Millionen Barrel oder zwei Prozent der weltweiten Nachfrage als "effektive Kapazitätsreserven".
Oil extends rally after U.S. bans Russian imports, prompting supply fears https://t.co/nCucJnLdIq pic.twitter.com/xHQHwitV3w
— Reuters (@Reuters) March 9, 2022
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04:30
Das Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird am Mittwoch voraussichtlich zusätzliche 1,4 Milliarden Dollar als Soforthilfe für die Ukraine genehmigen. Die Mittel kämen zu den 700 Millionen Dollar hinzu, die der IWF im Dezember bereits an die Ukraine ausgezahlt habe, sowie zu den 2,7 Milliarden Dollar an Notfallreserven, die das Land im Rahmen einer IWF-Zuweisung im August erhalten habe, sagt die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgiewa.
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01:00
Das US-Verteidigungsministerium hält den Vorschlag Polens für "nicht tragbar", seine MIG-29-Kampfjets zum US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland zu überführen und sie den USA zur Verfügung zu stellen. Die Möglichkeit, dass die Jets von einem US- und Nato-Stützpunkt in Deutschland starten würden, um in den von Russland und der Ukraine umkämpften Luftraum einzudringen, werfe ernste Bedenken für das gesamte Nato-Bündnis auf, erklärt Pentagon-Sprecher John Kirby. "Wir werden uns weiterhin mit Polen und unseren anderen Nato-Verbündeten über diese Frage und die damit verbundenen schwierigen logistischen Herausforderungen beraten, aber wir glauben nicht, dass Polens Vorschlag tragbar ist." Der Schritt der polnischen Regierung war mit den USA im Vorfeld nicht abgesprochen.
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00:25
Die USA wollen einem Medienbericht zufolge Unternehmen in China, die Exportbeschränkungen nach Russland umgehen, auf eine schwarze Liste setzen. Die Unternehmen werden von amerikanischen Equipment und Software abgeschnitten, die sie für die Herstellung ihrer Produkte benötigen, erklärt US-Handelsministerin Gina Raimondo der Zeitung "New York Times". Die USA könnten demnach beispielsweise die Semiconductor Manufacturing International (SMIC) oder andere chinesische Unternehmen, die weiterhin Chips oder andere fortschrittliche Technologien nach Russland liefern, "im Wesentlichen stilllegen".
Chinese firms that aid Russia may be cut off from U.S. equipment -commerce secretary https://t.co/YdmEqugyZq pic.twitter.com/s8RhNySYtl
— Reuters (@Reuters) March 9, 2022
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23:55
Hunderte deutsche Bundesbürger melden sich einem Zeitungsbericht zufolge als freiwillige Kämpfer bei der ukrainischen Armee. Aktuell seien knapp 1000 Deutsche in der Ukraine im Einsatz, schreibt das Blatt "Bild" unter Berufung auf Angaben aus ukrainischen Regierungskreisen. Allein in der ersten Kriegswoche hätten sich rund 500 Bundesbürger gemeldet. Insgesamt würden in der ukrainischen Armee mittlerweile rund 22'000 Ausländer kämpfen. Die vorwiegend jungen Männer kämen zu grossen Teilen aus Osteuropa, aber auch beispielsweise aus den USA.
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23:45
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat keine Verbindung mehr zu den Überwachungsgeräten im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl. Das gibt die Behörde bekannt. Die Geräte stellen sicher, dass das Nuklearmaterial an seinem Platz ist. Das ehemalige Kraftwerk wurde vor einigen Tagen von russischen Einheiten eingenommen.
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23:30
Die Ratingagentur Fitch drückt ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit von Russland noch tiefer in den Ramsch-Bereich. Die Bonitätsnote werde um sechs Stufen auf "C" von zuvor "B" zurückgenommen, teilte Fitch mit. Ein Zahlungsausfall drohe damit.
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22:45
Russen dürfen nach einer Entscheidung der Zentralbank nicht mehr als 10'000 Dollar von Fremdwährungskonten abheben. Diese Regelung gelte bis zum 9. September, teilt die Notenbank mit. Ausgezahlt werde nur in Dollar, unabhängig davon, in welcher Devise die Einlagen gehalten werden. Den russischen Banken sei es zudem verboten, Fremdwährungen zu verkaufen. Die Notenbank hat bereits zuvor eine Reihe von Massnahmen angekündigt, mit der sie die wirtschaftlichen Folgen der internationalen Sanktionen am Finanzmarkt abfedern will.
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Lieferstopp für Russen-Gas hätte sofort Folgen: «Schweizer Firmen würden Maschinen gar nicht mehr anschmeissen» https://t.co/0tGdJzYNt3
— Blick (@Blickch) March 8, 2022
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22:35
Eine vollständige Abschreibung des Russland-Geschäfts würde die italienische Bank UniCredit nach eigenen Angaben rund 7,4 Milliarden Euro kosten. Selbst in einem Extrem-Szenario, in dem die Russland-Verbindungen auf null heruntergefahren werden, könne das Geldhaus aber die für 2021 in Aussicht gestellte Bar-Dividende zahlen, erklärt die Muttergesellschaft der HypoVereinsbank. UniCredit gehört zu den europäischen Geldhäusern mit den intensivsten Russland-Geschäften.
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22:30
Russland stellt einem Agenturbericht zufolge für Mittwoch eine Feuerpause und die Öffnung von Fluchtwegen aus Kiew, Mariupol, Sumy, Charkiw sowie Tschernihiw in Aussicht. "Angesichts der sich verschlechternden humanitären Lage ... und um die Sicherheit der Zivilisten und ausländischer Bürger zu gewährleisten, wird Russland am 9. März ab 10 Uhr Moskauer Zeit (08.00 Uhr MEZ) eine Feuerpause einhalten und ist bereit, humanitäre Korridore einzurichten", zitiert die Agentur Tass den Chef des russischen Verteidigungskontrollzentrums, Michail Misinzew. Die Information über die Fluchwege werde er der ukrainischen Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk zukommen lassen. Bereits am Dienstag hatte Russland laut der Agentur Interfax eine Feuerpause und die Öffnung von Fluchtwegen aus den fünf Städten verkündet. Aus Sumy konnten erstmals Zivilisten ausreisen, in Mariupol scheiterte die Evakuierung laut Wereschtschuk erneut.
Russia promises 'silence' for Ukrainians to flee battered cities https://t.co/UHe2h79GN2 pic.twitter.com/AXmT7zgWMm
— Reuters (@Reuters) March 9, 2022
(cash/Reuters/AWP)