Sergio Ermotti, CEO der UBS, kann zufrieden sein. Die Aktien der von ihm geführten Grossbank gewinnen in der zurückliegenden Börsenwoche 5,7 Prozent und sind erstmals seit Monaten wieder mehr als 30 Franken wert. Am Freitagmittag bezahlt man für sie 30,50 Franken.

So gut wie die Aktie der UBS schneidet kein anderer Titel des Swiss Market Index (SMI) ab. Nur teilweise mithalten können Alcon (plus 4,7 Prozent), Sika (plus 2,4 Prozent) und Swisscom (plus 2,2 Prozent). Die stärksten Verluste verzeichnen Nestlé (minus 5,6 Prozent) und Givaudan (minus 5,3 Prozent). Der Gesamtmarkt rückt im Verlauf der Woche 0,3 Prozent vor. 

Die Performance der grössten Schweizer Bank kontrastiert auch mit dem Abschneiden mancher anderer Finanztitel. Partners Group verlieren 0,2 Prozent; Vontobel taucht um 11,5 Prozent, wobei hier die Zahlenvorlage zum ersten Halbjahr belastet hat. Für Julius Bär geht es 0,8 Prozent nach oben. 

Rückenwind für die UBS kam diese Woche von der Bank of America (BofA). Der zuständige Analyst stufte die Valoren auf «Neutral» von «Underperform» ein und zog das Preisziel auf 31 von 25 Franken hoch. Die Diskussion um die Kapitalausstattung habe inzwischen an Klarheit gewonnen und die Erwartungen zu Aktienrückkäufen seien nach unten korrigiert worden. Der Gewinn je UBS-Aktie werde bis 2028 steigen, so der Experte.

Die Titel der Grossbank laufen schon seit Mitte Juni gut. Zuletzt wurde am Markt darüber diskutiert, ob und inwieweit die Valoren von den Quartalsberichten der US-Banken wie JPMorgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley angeschoben würden. Deren Aktien haben sich seit den Zahlenvorlagen von Mitte Juli durchaus positiv entwickelt - ein ermutigendes Signal auch für UBS-Anleger, zumal die Geschäftslage in den Vereinigten Staaten offenbar gut ist.

James Dimon, CEO von JP Morgan, blendete die Unsicherheit aufgrund der Zoll- und Handelspolitik sowie der geopolitischen Lage zwar nicht aus. Er sagte aber: «Die US-Wirtschaft blieb im Quartal robust. Der Abschluss der Steuerreform und eine mögliche Deregulierung sind positiv für die Konjunkturaussichten.»

Ausserdem ist eine Mehrheit der Analysten von der UBS überzeugt. Rund zwei Drittel von ihnen raten zum Kauf der Aktie. Das Konsenskursziel liegt bei 31,31 Franken. Gemessen daran sind in den nächsten Monaten keine massiven Kursanstiegen zu erwarten. Doch dass sich die Titel der Bank über der 30-Franken-Marke einpendeln, scheint realistisch.

Anhaltspunkte über den Geschäftsgang dürfen Anleger Ende Juli erwarten. Dann wird Sergio Ermotti die Ergebnisse des zweiten Quartals präsentieren. 

Reto Zanettin
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