Die Aktien des Pharmazulieferers Dottikon ES notieren am Dienstagmorgen an der Schweizer Börse 0,32 Prozent höher bei 317 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,18 Prozent auf 16'574 Punkte nachgibt. Noch am Vortag hatte die Aktie von Dottikon mit zwischenzeitlich 320 Franken ein neues Kurshoch seit einem Jahr verbuchen können. Seit Jahresbeginn steht das Plus nun bei 43 Prozent, seit 52 Wochen bei 22,5 Prozent.
Die Aktien des CEO und Verwaltungsratspräsidenten Markus Blocher, dessen Schwester die Chefin von Ems-Chemie, Magdalena Martullo Blocher, ist, werden laut der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit nur von einem Analysten abgedeckt. Der zuständige Analyst des auf Small- und Midcaps spezialisierten Fonds Saraselect hält die Aktien von Dottikon in den Top Ten seines Anlagefonds, wie er vor über einem Monat auf Anfrage von cash.ch mitteilte. Er ist überzeugt, dass die Firma zukünftig zu einer «wahren Cash Cow» wird, nur wolle der Markt das noch nicht sehen. Entsprechend veranschlagt der Analyst das Kursziel bei 313 Franken mit einer Kaufempfehlung.
Auch die ZKB äussert sich positiv zu Dottikon, nachdem die Firma Ende Mai überzeugende Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt hat. Das Umsatzwachstum habe sich deutlich beschleunigt, betont ein Analyst. Dies überzeuge insbesondere im Hinblick des Hochfahrens der neuen Trocknungslinien im zweiten Semester, deren kurzfristiger Einfluss für «Aussenstehende» schwierig abzuschätzen sei. Der Experte bestätigt seine Empfehlung «Übergewichten» und belässt das Kursziel von 350 Franken unverändert.
Investitionsreiche Aussichten
Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 erwartet Dottikon ein weiteres Wachstum beim Umsatz, unterstützt durch die schrittweise Inbetriebnahme neuer Produktionslinien. Das Unternehmen will zudem seine Stellung als strategischer Entwicklungs- und Produktionspartner im Markt für exklusive Small-Molecule-Pharmawirkstoffe weiter stärken. Parallel laufen Planungen für neue Pilotanlagen sowie den Ausbau der Kleinmengenproduktion.
Mit Blick auf den Pharmamarkt erwartet Dottikon trotz geopolitischer Unsicherheiten und regulatorischer Herausforderungen eine weiterhin robuste Nachfrage - insbesondere in späteren Entwicklungsphasen von Medikamenten. Der Fokus bleibt auf Effizienzsteigerung, nachhaltiger Produktion und strategischer Expansion am Standort Dottikon.
Neuerung in der Geschäftsleitung
In der Geschäftsleitung und im Verwaltungsrat kommt es zu einer Neuerung: Andreas Müller wird per 1. September 2025 neues Mitglied der Geschäftsleitung und übernimmt die Leitung Prozesse & Technologien. Sein Vorgänger Urs Brändli tritt nach 35 Jahren im Unternehmen in den Ruhestand und wird der Generalversammlung zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen.
Überdies will der Verwaltungsrat die Statuten anpassen, um mehr Flexibilität bei der Zusammensetzung, Form und Tätigkeiten zu erhalten. Die maximale Vergütung soll von 200'000 auf 300'000 Franken steigen. Er will künftig auch exekutive Mitglieder in Festanstellung ohne Geschäftsleitungsfunktion vergüten können.
Dottikon ES stellt Veredelungschemikalien, Zwischenprodukten und Exklusivwirkstoffen für die chemische, Biotech- und pharmazeutische Industrie her. Produktionsstandort des Unternehmens mit 860 Mitarbeitenden ist Dottikon im Kanton Aargau. CEO und VR-Präsident Markus Blocher hält gut 65 Prozent an dem Unternehmen.
(cash/AWP)