An ihrem ersten Handelstag ging es für die Titel von Moore Threads Technology in Schanghai zeitweise 502 Prozent aufwärts. Beim zweitgrössten Onshore-IPO des Jahres hatte der Nvidia-Konkurrent 1,13 Milliarden Dollar in die Kasse geholt.

Moore Threads profitiert von der Marktlücke, die durch den erzwungenen Rückzug von Nvidia in China entstanden ist. In diesem Jahr haben die Aufsichtsbehörden die Börsenzulassungsregeln für noch nicht profitable Unternehmen am Nasdaq-ähnlichen Star Market gelockert, um heimische Start-ups zu fördern.

Gegründet wurde Moore Threads im Jahr 2020 von dem früheren Nvidia-Manager Zhang Jianzhong. Zunächst erzielte das Unternehmen Einnahmen mit Grafikchips für Spiele und visuelle Darstellung. Dann verlagerte es den Fokus auf KI-Beschleuniger, die grosse Sprachmodelle antreiben.

Die Aktie war beim IPO zu je 114,28 Yuan platziert worden. Sollte der Kursgewinn anhalten, wäre dies laut Bloomberg-Daten der grösste Kursanstieg am ersten Handelstag eines über 1 Milliarde Dollar schweren Börsengangs seit den Reformen des chinesischen IPO-Marktes im Jahr 2019.

«Ein derart starker Kurssprung ist angesichts der grossen Nachfrage in gewissem Mass zu erwarten, und dies ist eine jener bedeutenden Börsennotierungen, die in die Geschichte eingehen und in Erinnerung bleiben werden», sagte Shao Qifeng, Chief Investment Officer bei Ying An Asset Management. «Allerdings deuten Erfahrungen darauf hin, dass solch denkwürdige Börsengänge nicht immer ein gutes Omen für ihre jeweiligen Branchen sind, da sie auf Überhitzung hindeuten können – zumindest in einzelnen Bereichen.»

Die Erlöse aus dem Börsengang sollen in die Entwicklung der nächsten Generation von KI- und Grafikchips fliessen und das Betriebskapital stärken.

(Bloomberg)