Hintergrund der Avancen ist das positive Abschneiden der Autoaktien in Europa und den Vereinigten Staaten, den beiden grössten Märkten von Autoneum. Der in Winterthur ansässige Autozulieferer erzielt rund die Hälfte des Umsatzes in Europa, 40 Prozent sind es in Übersee.
So wie bei Autoneum zeigen auch die Aktien der europäischen und amerikanischen Fahrzeughersteller einen Aufwärtsdrall. Zum Beispiel sind die Valoren von Volkswagen seit Ende November in der Spitze um 15,8 Prozent gestiegen, jene von BMW haben sich um 15,4 Prozent verbessert. Und die Titel des US-Herstellers General Motors waren schon längere Zeit im Vormarsch, seit November haben sie nochmals 22 Prozent zugelegt; unterdessen haben die Aktien von Ford nach einer 10-prozentigen Performance ein Zwischenhoch erreicht, allerdings bereits wieder unterschritten.
Zuletzt hatte die Europäische Kommission bei den Plänen zum Verbrenner-Aus zurückbuchstabiert. Die ursprüngliche Absicht war, dass ab 2035 in der EU keine Neuwagen mehr zugelassen werden dürfen, die CO2 ausstossen. Daraufhin hat Deutschland im Verbund mit anderen EU-Staaten eine Aufweichung des strikten Verbots verlangt.
Nicht alle Unternehmen setzen zudem weiterhin auf Elektroautos. So etwa hat Ford angekündigt, mehrere Strom-Modelle einzustellen. «Anstatt weitere Milliarden für grosse E-Autos auszugeben, für die es keinen Weg zur Profitabilität mehr gibt, investieren wir dieses Geld in Bereiche mit höheren Renditen», sagte Andrew Frick, Leiter des Ford-Geschäftsbereichs für Verbrenner und E-Autos laut der Nachrichtenagentur Reuters. Der US-Traditionskonzern wolle sich stattdessen verstärkt auf Modelle mit Verbrenner- und Hybridantrieb konzentrieren.
Nach den jüngsten Fortschritten haben die Aktien von Autoneum noch ein geringes Aufwärtspotenzial. Das Konsenskursziel gemäss AWP-Analyser liegt bei 170 Franken und damit leicht über dem Mehrjahreshoch, auf dem die Titel im Dezember angelangt waren.
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