Während die SMI-Grössen Novartis und UBS mit den Zahlen des ersten Quartals viel Aufmerksam auf sich zogen, haben sich mehrere Aktien aus der zweiten Reihe in den vergangenen Tagen markant verbessert.

In der SPI-Rangliste der zurückliegenden Woche befindet sich Kuros ganz weit oben. Um 18 Prozent haben die Aktien des Biotechunternehmens zugelegt (Stand Freitag, 13 Uhr). Sie stehen nun bei 27,20 Franken - so hoch wie seit vergangenem November nicht mehr. Zwischenzeitlich waren sie im stärksten Tief auf 14 Franken gefallen.

Die Erholung setzte Mitte April nach den Zahlen zum ersten Quartal ein. Das Unternehmen aus Schlieren setzte 28,8 Millionen US-Dollar um. Das waren 82 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit ist Kuros auf gutem Weg, das eigene Jahresziel, ein Umsatzplus von mindestens 60 Prozent, zu erreichen. Damit dürften auch Leerverkäufer vertrieben worden sein, die auf fallende Kurse gewettet hatten.

Ob es für die Valoren von Kuros unvermindert weiter nach oben geht? Folgt man der Analystin, die Kuros abdeckt, lautet die Antwort: Nein. Gerade am Freitag hat die Expertin des Research-Unternehmens Octavian das Preisziel von 27 Franken bestätigt. Sie sieht damit kein weiteres Aufwärtspotenzial, hält aber an der Kaufempfehlung für Kuros fest.

Eine andere Überlegung zur weiteren Entwicklung des Biotechunternehmens geht vom Schlüsselprodukt MagnetOs aus. Der Absatz des Knochentransplantats stieg im ersten Quartal um 79 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist erfolgsversprechend. Handkehrum stammt praktisch der gesamte Umsatz des Unternehmens von MagnetOs, nämlich 28,4 von 28,8 Millionen Dollar. Das ist ein Risiko.

Auf eine Performance von 13,8 Prozent kommt der Pharmazulieferer Polypeptide. Dessen Valoren waren im April auf unter 14 Franken gefallen, notieren nun aber bei 19,60 Franken und sind damit zurück auf dem Stand von Mitte März.

Geschäftszahlen gab es in den vergangenen Tagen nicht und die jüngste Analysteneinschätzung stammt aus der Vorwoche: Die Investmentbank RBC Capital Markets stuft Polypeptide nach wie vor mit «Outperform» ein und hat das Kursziel auf 38 von 45 Franken zurückgenommen. Ein mittelfristiges Gewinnpotenzial von über 90 Prozent bleibt.

Der zuständige RBC-Experte geht weiterhin davon aus, dass ein deutliches Wachstum und eine Margenausweitung das Gewinnwachstum auf Stufe EBITDA in den nächsten zwei bis drei Jahren vorantreiben werden. Das ist nicht unwahrscheinlich. Denn das Unternehmen hatte im Dezember 2022 eine mehrjährige kommerzielle Vereinbarung unterzeichnet, die ab 2024 einen jährlichen Auftragswert von rund 100 Millionen Euro umfassen sollte. Diese Summe ist substanziell, gemessen am Umsatz von knapp 337 Millionen Euro im Jahr 2024. Polypeptide gibt nicht bekannt, wer die Vertragspartner ist. Medienberichten zufolge handelt es sich um das Pharmaunternehmen Eli Lilly.

Die Kursentwicklung anderer SPI-Aktien in der abgelaufenen Woche ist ebenfalls stattlich, aber mit grösseren Fragezeichen versehen. Ein Beispiel ist Idorsia. Der Titel hat 28 Prozent zugelegt und ist momentan 1,48 Franken wert. 

Am Mittwoch hatte das Management die Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt: Der Umsatz legte auf 59 Millionen Franken von 10 Millionen im Vorjahr zu. Darin enthalten ist die Einmalzahlung einer Exklusivitätsgebühr aus einer Vertragspartnerschaft in Höhe von 32 Millionen. Rund 25 Millionen erwirtschaftete Idorsia mit dem Schlafmittel Quviviq, womit sich die Verkäufe im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt haben.

Unterdessen sind die finanziellen Probleme des Unternehmens noch nicht gelöst. Eine Kapitalerhöhung soll nun helfen, wie am Freitag bekannt wurde.

Eine starke Börsenwoche hatte auch DocMorris. Das Plus von 13,6 Prozent hievt Aktie am Freitag über die 24-Franken-Markt. In der Spitze notierte sie bei 24,90 Franken. Damit ist der Stand vom Dezember 2024 wieder erreicht ist.

Der Abstand zu den Hochs der vergangenen Jahre ist aber noch immer gross. Zudem gehört die Aktie der Online-Apotheke noch immer zu den am meisten leer verkauften Titeln des Schweizer Marktes.

(cash)