In wenigen Wochen jährt sich das Debüt von Zur Rose auf dem Schweizer Börsenparkett zum dritten Mal. Rechtzeitig zu diesem Jubiläum fand die Aktie der Versandapotheke in den letzten Tagen zu Kursen von 100 Franken zurück. Ursprünglich zu 140 Franken ausgegeben, kostete die Aktie im März dieses Jahres zeitweise gerademal noch 80 Franken. Das Nachsehen hat vor allem, wer im Juli 2017 am ersten Handelstag bei Kursen von knapp 160 Franken eingestiegen ist.

Welchen Einstandspreis die Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung auf ihren Aktien haben, ist nicht bekannt. Bekannt ist seit dem frühen Mittwochmorgen aber, dass sich ihre Aktionärsgruppe knapp drei Jahre nach dem Börsengang aufgelöst hat. Als Gruppe, ihr gehört auch Firmenchef und Gründer Walter Oberhänsli an, hielten die Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder von Zur Rose knapp 5 Prozent am Unternehmen.

Auflösung der Aktionärsgruppe wirft vorerst keine hohen Wellen

Beobachter schliessen nicht aus, dass von diesen knapp 5 Prozent nun nach und nach Titel auf den Markt kommen. Titelverkäufe müssen allerdings der Schweizer Börsenbetreiberin SIX gemeldet werden. Sie führt ein öffentlich zugängliches Register. Die letzten bekannten Titelverkäufe gehen in den August 2018 zurück.

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Noch wirft die Auflösung der besagten Aktionärsgruppe zwar keine allzu hohen Wellen. Dennoch gibt die Zur-Rose-Aktie ihre frühen Kursgewinne wieder preis. Trotz positiven Vorgaben aus den USA und einer Vertiefung der Zusammenarbeit mit dem Schweizer Grossverteiler Migros verliert sie zur Stunde gar 1,6 Prozent auf 98,40 Franken.

Für die Zürcher Kantonalbank kommt der Ausbau von Verkaufsstellen bei der Migros denn auch nicht überraschend. Dennoch begrüsst die Bank die Ausdehnung der Zusammenarbeit auf einen Webshop sowie auf Krankenkassen. Das Anlageurteil für die Aktie lautet "Marktgewichten".

Auch Ankeraktionär KWE vor dem Absprung?

Ein dominierendes Thema bleiben die Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Unternehmen selber und seinem Ankeraktionär KWE Beteiligungen. KWE hält gut 10 Prozent der Stimmen.

Erst im März gaben mit Vanessa Frey und Heinz Baumgartner die beiden Vertreter des Ankeraktionärs ihren Rücktritt aus dem Verwaltungsrat von Zur Rose bekannt. Man sei unterschiedlicher Auffassung über die Art und Geschwindigkeit der Umsetzung der Wachstumsstrategie, war damals der Mitteilung an die Medien zu entnehmen (cash berichtete).

Seither lautet für Beobachter die Frage nicht ob, sondern vielmehr wann KWE Beteiligungen das Aktienpaket bei neuen Investoren platzieren wird. Für gewöhnlich geht eine solche Aktienplatzierung mit rückläufigen Kursnotierungen einher. Seit der Publikumsöffnung im Juli 2017 hat die Zur-Rose-Aktie knapp 30 Prozent an Kurswert verloren.