Zum Start der New Yorker Börse sprang die Aktie auf ein Rekordhoch bei 250,50 US-Dollar. Zuletzt kam sie zwar zurück, legte aber an der Dow-Spitze mit grossem Abstand immer noch um 10,8 Prozent auf knapp 247 Dollar zu.
Für Analyst Ronald Josey von der US-Bank Citigroup sind die Resultate gute Vorzeichen. Angesichts der hohen Nachfrage und der Höhe des Auftragsbestands im Oktober geht er davon aus, dass sich das Umsatzwachstum der Cloud-Sparte AWS im vierten Quartal und bis ins Jahr 2026 hinein weiter beschleunigen wird. Der Tech-Riese und Onlinehändler bleibe sein Favorit im Internet-Sektor, zumal auch das Handelsgeschäft positiv überrascht habe.
Jefferies-Experte Brent Thill fand hingegen nicht nur lobende Worte: Das AWS-Geschäft der Webservices habe im dritten Quartal zwar gegenüber dem zweiten unerwartet stark Fahrt aufgenommen, schrieb er. Der Auftragsbestand sei allerdings schwächer gewachsen. Letzteres sei als Frühindikator besonders bedeutend.
Im vergangenen Quartal stagnierte das operative Ergebnis von Amazon wegen Sonderbelastungen für die Beilegung eines Rechtsstreits mit der Aufsichtsbehörde FTC sowie dem angekündigten Abbau von 14.000 Stellen bei 17,4 Milliarden Dollar. Ohne diese wäre das operative Ergebnis auf 21,7 Milliarden Dollar gestiegen.
Unter dem Strich zog der Gewinn um knapp 39 Prozent auf etwas mehr als 21 Milliarden Dollar an. Hier profitierte der Konzern vom Einstieg beim KI-Startup Anthropic PBC. Dieser führte zu einem ausserordentlichen Gewinnbeitrag von 9,5 Milliarden Dollar vor Steuern. Umsatz und Ergebnis übertrafen die Erwartungen der Experten, ebenso wie die Erlösprognose für das laufende vierte Quartal.
(AWP)