Die Deutsche Bank zeigt sich in ihrer jüngsten Marktanalyse von den aktuellen Entwicklungen im Zollkonflikt zwischen den USA und China positiv überrascht. Die 90-tägige Senkung der Zölle auf chinesische Waren von 145 auf 30 Prozent und auf US-Importe nach China von 125 auf 10 Prozent übertrifft gemäss den Analysten ihre eigenen Markterwartungen deutlich.
Obwohl es schwer zu sagen sei, wie sich die Märkte in den 90 Tagen entwickeln werden, sei die Auswirkung eindeutig positiv, schreibt die Bank. Hinzu kämen die besser als erwarteten Gewinne in Europa. Die Gewinne im Stoxx 600 überraschten nicht nur positiv mit sechs Prozent, sondern stiegen auch im Vergleich zum vierten Quartal um elf Prozent. Gleichzeitig sei die Positionierung immer noch schwach, die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in der Ukraine sei wieder aufgeflammt und Deutschland habe mit der neuen Regierung mehr fiskalischem Spielraum. Demnach bleibt die Bank optimistisch für Aktien.
Entgegen früherer Einschätzungen dürften, zumindest auf kurze Sicht, vor allem US-Aktien profitieren, da diese stärker unter Zöllen litten als europäische Titel. Besonders entlastet sehen die Analysten die Sektoren Einzelhandel und Basismaterialien. Die Bank rät den Investoren deshalb zum Optimismus und allenfalls zu erwägen in zollbetroffene Sektoren wieder einzusteigen.
Auch Goldman Sachs reagiert optimistisch auf den sogenannten Zolldeal. Die Investmentbank senkt ihre Rezessionswahrscheinlichkeit für die USA von 45 auf 35 Prozent und verdoppelt die Wachstumsprognose auf 1,0 Prozent. Das Jahresendziel für den S&P 500 wurde von 5900 auf 6100 Punkte angehoben, begründet mit geringeren Zoll- und Rezessionsrisiken.
(cash)