Die Mehrheit der Schweizer CIOs rechnet weiterhin mit einem hohen Goldpreis auf dem Niveau zwischen 4000 und 4500 US-Dollar in den nächsten sechs Monaten, wie aus dem ersten am Freitag publizierten Swisscanto CIO Survey hervorgeht. Knapp ein Drittel erwartet sogar einen Anstieg auf über 4500 US-Dollar. Drei von vier CIOs übergewichten Gold daher in ihren Portfolios und ein Viertel hat es auf neutral.

Auch andere Realwerte wie Aktien und Immobilien sind bei den CIOs gefragt, oder werden neutral bewertet. Insgesamt sei die Stimmung unter den CIOs überwiegend optimistisch, «jedoch nicht übertrieben euphorisch», so das Fazit.

Hälfte sieht KI-Blase

Bei der Frage, ob es eine Blase bei den KI-Werten gibt, zeigte sich ein zweigeteiltes Bild. 45 Prozent der Befragten bezeichneten die aktuelle Situation als eine Blase. Deren Platzen erwartet die Hälfte der Befragten aber erst in den Jahren 2027 bis 2030. Nur 9 Prozent sehen dies bereits im kommenden Jahr.

Die Ergebnisse würden darauf hindeuten, «dass die Mehrheit der CIOs zwar potenzielle Risiken im KI-Bereich erkennen, diese Gefahren jedoch eher mittelfristig erwarten», heisst es einordnend.

Schweizer Aktien nur an dritter Stelle

Bei der Attraktivität der Aktienregionen landen die Schwellenländer und die USA auf den ersten beiden Plätzen. Die Schweiz folgt erst auf dem dritten Rang. Auf den hinteren Plätzen finden sich Europa und Japan.

Damit zeige sich, dass CIOs trotz der erwarteten mittelfristigen Risiken für das Platzen einer KI-Blase weiterhin auf diese Technologie setzen, denn im S&P500 und dem MSCI Emerging Markets sind diese Werte überproportional vertreten.

Franken als sicherer Hafen beliebt

Für 64 Prozent der CIOs ist der Franken weiterhin die attraktivste Währung, auch wenn er 2025 deutlich aufgewertet hat. Die heimische Währung ist vor allem als «sicherer Hafen» gefragt.

Mit deutlichem Abstand folgt der Euro mit 18 Prozent auf dem zweiten Platz, vor dem australischen Dollar (12 Prozent) und dem US-Dollar (8 Prozent). Auf den letzten Plätzen finden sich das britische Pfund und der kanadische Dollar.

Obligationen eher gemieden

Eher pessimistisch zeigten sich die CIOs gegenüber Anleihen in Schweizer Franken. 82 Prozent hätten diese in ihrer aktuellen Vermögensallokation untergewichtet. Nur 10 Prozent der Befragten erwarten, dass die Rendite von Eidgenossen wieder negativ werden. «Dies sei die grösste Überraschung» der Umfrage, heisst es weiter. Denn die Renditen der Eidgenossen mit fünf Jahren Laufzeit seien bereits negativ und die Inflation wie auch die Leitzinsen lägen bei 0 Prozent.

Von den CIOs würden auch globale Staatsanleihen gemieden. Nur 6 Prozent haben diese übergewichtet, im Vergleich zu 63 Prozent, die diese untergewichten.

Der Swisscanto CIO Survey soll künftig halbjährlich erscheinen. Er wird vom Bereich Multi-Asset-Solutions des Asset Managements der Zürcher Kantonalbank erhoben. In der aktuellen Erhebung flossen die Antworten von 51 CIOs ein, die im Zeitraum vom 24. November bis 8. Dezember 2025 befragt wurden.

(AWP)