Cathie Wood ist derzeit eine der meistgefeierten Star-Investorinnen an der Wall Street. Der von ihr aktiv gemanagte Ark Innovation ETF mit dem Tickersymbol ARKK war 2020 eines der heisstesten Investments an der Börse. Vergangenes Jahr hatte sich der Wert des Exchange Traded Fund verzehnfacht. Und auch das neue Jahr begann vielversprechend: Bis Mitte Februar hat der Wert des ETF um weitere 25 Prozent zulegen können. Doch seitdem geht es abwärts. Bis zum gestrigen Mittwoch steht ein Verlust von 20 Prozent zu Buche.

Grund ist das aktuell negative Sentiment bei vielen Highflyer-Aktien im Technologie-Bereich, von denen es in Woods ETF nur so wimmelt. Der Nasdaq erlebte am gestrigen Mittwoch einen regelrechten Abverkauf. Der Markt kehrt den Tech-Aktien seit einigen Wochen zunehmend den Rücken und schichtet vermehrt auf sogenannte Value-Aktien um, die während der Corona-Krise stark zurückgefallen waren.  

Kursentwicklung des Ark Innovations ETF in den letzten 12 Monaten. Quelle: Ark Invest

Die drei grössten ARKK-Positionen Tesla, Square und Roku haben sich im letzten Jahr insgesamt nahezu verdreifacht. Tesla ging um 350 Prozent hoch, Roku um 240 Prozent und Square immerhin noch um 200 Prozent. Doch insbesondere am gestrigen Mittwoch sind die die Aktien arg unter die Räder gekommen: 45 der insgesamt 48 Positionen im ETF haben Verluste hinnehmen müssen. Drei Positionen fielen sogar um mehr als zehn Prozent, unter anderem Stratasys, ein Hersteller von 3D-Druckern sowie Veracyte, ein Entwickler von molekularen Tests für die Onkologie.

Seit Mitte Februar hat der Ark Innovaton ETF nun ein Fünftel seines Werts verloren. Damit befindet sich der Investmentfonds laut allgemeiner Definition in einem Bärenmarkt. "Die Leute haben Angst, dass sich jetzt das Momentum dreht, wie es bereits im September zwischenzeitlich mal der Fall war", sagt Matt Maley, Chefstratege bei Miller Tabak.

Steigende Anleiherenditen Gift für Woods ETF

Das Problem von Cathie Wood und ihrem ETF: Die Renditen auf US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit sind in 2020 um mehr als 50 Basis-Punkte hochgesprungen. Damit stehen die Renditen vor dem höchsten Anstieg innerhalb eines Quartals seit 2016. Steigende Anleiherenditen gelten gemeinhin als Gift für hochbewertete und insbesondere spekulative Aktien. Zwei Drittel der Unternehmen, auf die der ETF setzt, erwirtschaften noch keine Gewinne.  

Doch das muss für Wood nicht zwangsläufig Grund zur Sorge sein. Ihr ETF ist ein Langfrist-Projekt und quasi eine Wette auf die Gewinner von (über-)morgen. Dass nach dem Hype-Jahr 2020 nun auch mal etwas Luft aus dem Kessel genommen wird, könnte ihr am Ende des Tages sogar durchaus gelegen kommen.

(cash/Bloomberg)