Die asiatischen Aktienmärkte haben zum Ausklang des Jahres eine Rally hingelegt und sind am Freitag auf ein Sechs-Wochen-Hoch gestiegen. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,0 Prozent auf 50'921,66 Punkte zu, während ‌der breiter ‌gefasste Topix um 0,4 Prozent auf 3.430,65 Zähler stieg. Die chinesischen Börsen zeigten sich uneinheitlich: Die Börse in Shanghai verlor 0,2 Prozent auf 3'952,09 Stellen, wohingegen der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagnierte. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans kletterte auf ​den höchsten Stand seit Mitte November.

In Japan stützte die Verabschiedung eines Rekordhaushalts durch das ‌Kabinett von Ministerpräsidentin Sanae Takaichi die Stimmung. Das Budget für ‌das kommende Fiskaljahr beläuft sich auf 122,3 Billionen Yen (rund 610 Milliarden Franken). Gleichzeitig untermauerten neue Inflationsdaten die Erwartung weiterer Zinserhöhungen. Die Kerninflation in der Hauptstadt Tokio verlangsamte sich im Dezember zwar auf 2,3 Prozent, blieb aber über dem Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank. Analysten zufolge zielt die jüngste Kommunikation der Bank of Japan darauf ab, sich Flexibilität beim genauen Zeitpunkt künftiger Zinsschritte zu ⁠sichern.

An den chinesischen Märkten sorgte die Ankündigung staatlicher Risikokapitalfonds für Aufmerksamkeit. Peking will drei Fonds mit einem Volumen von jeweils mehr als 50 Milliarden Yuan auflegen, um in sogenannte «harte Technologien» wie Quantentechnologie und integrierte Schaltkreise zu investieren.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3 Prozent auf 156,19 Yen und legte leicht auf 7,0069 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,7883 Franken. Der Euro blieb fast unverändert bei 1,1786 Dollar und ‌zog um 0,1 Prozent auf 0,9290 Franken an. Der Dollar stand insgesamt ⁠wegen der Erwartung von Zinssenkungen in den USA unter Druck. Der ‌schwache Yen hielt zudem die Sorge vor Interventionen der japanischen Regierung am Markt wach.

Am Rohstoffmarkt zeigten sich die Ölpreise uneinheitlich. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte ‍Brent stagnierte bei 62,32 Dollar. Der Preis für US-Öl der Sorte WTI notierte hingegen 0,2 Prozent fester bei 58,45 Dollar.

Die Rekordjagd bei den Edelmetallen setzte sich fort. Gold erreichte mit 4'503,39 Dollar je Feinunze einen ‌neuen Höchststand. «Mit den Prognosen der Grossbanken, die von weiteren Zuwächsen bis ‍2026 ausgehen, deuten die Stärke der physischen Nachfrage und die anhaltenden geopolitischen und monetären Unsicherheiten darauf hin, dass die Rally der Edelmetalle anhalten könnte», sagte Soojin ​Kim, Rohstoffanalystin bei MUFG.

(Reuters)