Im Gespräch seien unter anderem Deutschland, Grossbritannien und Ungarn, hiess es. Die Fabrik soll zuerst ein Lieferfahrzeug für Amazon herstellen. Modelle für Privatkunden sollen folgen. Wie zu hören ist, strebt das Startup womöglich schon im September einen Börsengang an. Die Bewertung könnte bei mehr als 50 Milliarden Dollar (41 Milliarden Euro) liegen.

Mit der Suche nach einem Standort in Europa hat Rivian den Immobiliendienstleister JLL beauftragt. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Irvine hofft den Angaben zufolge, die Produktion diesseits des Atlantiks womöglich schon im nächsten Jahr aufnehmen zu können. Im Juni will Rivian in den USA mit der Produktion eines Pickup beginnen, im August soll ein SUV folgen.

Die Produktion seines Lieferwagens für Amazon soll im vierten Quartal im Werk Normal, Illinois, starten. Der Online-Versandriese hat bei Rivian 100'000 elektrisch betriebene Lieferfahrzeuge bestellt. Bis 2022 sollen 10'000 davon auf den Strassen der Welt unterwegs sein. Der Rest der Bestellung soll bis zum Ende des Jahrzehnts geliefert werden.

Elektrofahrzeuge sind ein Eckpfeiler von Amazons Ziel, die Hälfte seiner Sendungen bis 2030 ohne Treibhausgas-Emissionen auszuliefern. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren Zehntausende von Lieferwagen mit konventionellem Antrieb gekauft. Die Paket-Auslieferung erfolgt zunehmend mit Dienstleistern in Fahrzeugen der Marke Amazon statt mit herkömmlichen Paketdiensten.

Hochkarätige Investoren

Rivian hat bislang mehr als 8 Milliarden US-Dollar von hochkarätigen Unternehmen und Investoren eingeworben, darunter Amazon, Ford, T. Rowe Price und BlackRock. In seiner letzten Finanzierungsrunde wurde das Startup informierten Kreisen zufolge mit 27,6 Milliarden Dollar bewertet.

Das Unternehmen beschäftigt mehr als 3600 Mitarbeiter an Standorten in Michigan, Kalifornien und dem Werk in Illinois, das früher im Besitz der Mitsubishi war. Rivian wurde 2009 vom MIT-Absolventen R.J. Scaringe gegründet, der das Unternehmen auch leitet.

Tesla-Chef Elon Musk hat das Automobil-Establishment überrascht, als er eine kleine Gemeinde im Berliner Umland als Standort für die erste europäische Autofabrik auswählte. Am Standorte Grünheide soll auch eine Batterieproduktion entstehen.

(Bloomberg)