Erstmals seit Jahren erhöht die Bâloise dank dem guten Ergebnis 2013 die Dividende leicht - um 25 Rappen auf 4,75 Franken. Dennoch können sich weder Analysten noch Marktteilnehmer für diesen so richtig Schritt erwärmen. Sie hatten sich eine deutlich höhere Anpassung der Gewinnausschütttung erhofft. Zumal CEO Martin Strobel seit letztem November eine Anpassung der Dividende nach oben immer wieder thematisiert hatte. 

Die Enttäuschung aus Marktkreisen kann Strobel nicht nachvollziehen: "Unsere Dividende ist sehr attraktiv. Bâloise schüttet 50 Prozent des Gewinns aus", sagt Strobel im Video-Interview mit cash.ch. Er sieht sein Unternehmen als "traditionell sehr attraktives Investment". Mit der Dividendenerhöhung steigt die Dividendenrendite bei Bâloise auf 4,4 Prozent, das ist höher als bei Swiss Life (2,6 Prozent), aber tiefer als bei Zurich (6,5 Prozent).

In den letzten fünf Jahren, so Strobel weiter, habe die anualisierte Performance der Aktie bei 13,7 Prozent gelegen. Tatsächlich hat die Bâloise-Aktie seit der Finanzkrise deutlich stärker zugelegt als der Gesamtmarkt. Im letzten Jahr gehörte der Titel mit einem Plus von 42 Prozent zu den besten Werten an der Schweizer Aktienbörse. 

Allerdings hat Bâloise mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2014 von 11 ein Niveau erreicht, das im Versicherungssektor als stattlich gilt. Andere Assekuranztitel wie Swiss Re oder Swiss Life sind deutlich günstiger bewertet. Entsprechend verhalten hat die Aktie von Bâloise im laufenden Jahr bislang performt. Seit Jahresanfang resultiert trotz eines Anstiegs von 3 Prozent von heute Mittwoch noch immer ein kleines Minus. Der Swiss Performance Index hat im gleichen Zeitraum über 2 Prozent zugelegt. 

2014 «voll auf Zielkurs» - trotz tiefen Zinsen

Für das laufende Jahr ist Bâloise nach Aussagen von Strobel gut gerüstet. "Wir konnten den Schwung des guten Ergebnisses 2013 ins neue Jahr mitnehmen", sagte er im Gespräch mit cash. Man sei "voll auf Zielkurs, die Finanzziele zu erreichen."

Noch keine Entspannung zeigt sich für die Versicherungsbranche von der Zinsfront. Der im letzten Mai angekurbelte Zinsanstieg bei längerfristigen Anlagen ist ins Stocken gekommen. Zwar hat dieser Schub Bâloise zu einer deutlich höheren Neugeschäftsmarge im Leben-Geschäft verholfen.

Bei den Kapitalanlagen macht sich das tiefe Zinsniveau aber noch immer schmerzlich bemerkbar. Trotz boomenden Finanzmärkten ist beim Versicherer wegen des hohen Obligationenanteils die Durchschnittsrendite von 3,3 auf 3,1 Prozent gefallen.

Im Video-Interview äussert sich Strobel zudem zu den Erwartungen des boomenden Leben-Geschäfts für 2014 und zu den Marktaussichten in Deutschland.