Aktionäre des weltweit grössten Uhrenherstellers Swatch mussten dieses Jahr unten durch. Der Titel musste im Swiss Market Index (SMI) Logitech Platz machen. Wohl ein Grund, warum die Swatch-Aktien nicht an den guten Lauf in der ersten Jahreshälfte anknüpfen konnten, sondern bis Ende August sogar stark zurück zurückkamen.

Kursentwicklung der Swatch-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).

Nachdem im September und Oktober eine Konsolidierung stattgefunden hatte, machte Swatch im November an Boden gut – seit Jahresbeginn hat der Titel 13 Prozent zugelegt. Der Titel hat an Momentum gewonnen und bekommt auch Zuspruch von Analystenseite. 

So erhöht die Grossbank Barclays das Kursziel für Swatch im Rahmen einer Branchenstudie und unter Vorrollen des Berwertungszeitraums auf 386 von 363 Franken. Das entspricht gegenüber dem aktuellen Kurs von 270 Franken einem Aufwärtspotenzial von 43 Prozent. Die Einstufung wird auf "Overweight" belassen. 

An ihren Schätzungen nehme sie nur geringfügige Anpassungen vor, schreibt Analystin Carole Madjo. Die positiven Drittquartalszahlen der Konkurrenten liessen auf ein gutes Gesamtjahr 2021 für Swatch schliessen. 

Sowohl für 2021 als auch für 2022 sehe sie mehr Potential nach oben, da die Markterwartungen für Swatch niedrig blieben. Das Engagement von Swatch im mittleren Segment werde derweil weiterhin als Schwachpunkt angesehen, vor allem wegen der begrenzten Preissetzungsmacht in dieser Kategorie und der Bedrohung durch Digitaluhren.

Barclay befindet sich mit ihrem "Overweight"-Rating in guter Gesellschaft. Mehr als die Hälfte, der von Bloomberg befragten Analysten, empfiehlt den Kauf von Swatch. Das durchschnittliche Kursziel liegt dabei bei 322 Franken. Dies entspricht immerhin einem Aufwärtspotenzial von 22 Prozent.

Im Branchenvergleich günstig

Die Analysten von Barclay haben im Rahmen der Branchenstudie auch die Einstufung von Richemont, Kering und LVMH auf "Overweight" belassen. Doch sehen sie insbesondere bei Kering und Swatch Aufwärtspotenzial. Richemont ist dieses Jahr bereits um 70 Prozent und LVMH um 33 Prozent gestiegen.

Für Swatch spricht auch die Bewertung: Gegenüber der Konkurrenz ist der Uhrenkonzern aus Biel mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21 günstiger bewertet. Bei Richemont beläuft sich der entsprechende Wert auf 54. Kering hat ein KGV von 25 und LVMH eines von 36. 

Die stärkere Korrektur seit letztem Freitag stellt einen guten Einstiegspunkt dar. Im Zuge der durch die neue Virusvariante Omikron ausgelösten Börsenturbulenzen haben Swatch fast 7 Prozent eingebüsst. 

ManuelBoeck
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