In einem von erneut tiefen Zinsen geprägten Umfeld baute die Bank dabei ihre Aktivitäten im Anlagegeschäft kontinuierlich aus. Der Geschäftserfolg, der als Mass der operativen Leistung gilt, fiel aufgrund höherer Investitionen und tiefen Zinsen um 3,6 Prozent auf 113,8 Millionen Franken, wie die Berner Kantonalbank (BEKB) am Mittwoch bekanntgab. Der Reingewinn rückte dagegen leicht um 1,4 Prozent auf 76,3 Millionen vor.
Insgesamt stieg der Geschäftsertrag um 2,4 Prozent auf 277,0 Millionen Franken. Dem standen höhere Aufwendungen von 140,1 Millionen (+4,4 Prozent) gegenüber. Das Verhältnis aus Kosten und Erträgen (Cost/Income-Ratio) verschlechterte sich damit um einen Prozentpunkt auf 50,6 Prozent.
Im wichtigsten Geschäftsfeld, dem Zinsgeschäft, erzielte die BEKB einen Nettoerfolg in Höhe von 191,4 Millionen Franken. Das waren 1,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Aufgrund der sinkenden Zinsen steht das Geschäft allerdings unter Druck. Brutto sank der Zinserfolg leicht.
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft kletterte derweil um 11 Prozent auf 62,6 Millionen Franken. Dieses Ergebnis unterstreiche, dass die strategisch geplante Stärkung des Anlagegeschäfts erfolgreich verlaufe, hiess es.
Vermögensverwaltung wächst weiter
Das erste Halbjahr sei für die Bank herausfordernd gewesen, hielt BEKB-Chef Armin Brun laut Mitteilung fest. «Trotzdem konnten wir unsere Marktposition weiter stärken und ein solides Ergebnis erzielen.» Die Bank verzeichne einen kontinuierlichen Kundenzuwachs und eine hohe Nachfrage nach Finanzierungen.
So ist das Volumen der Kundenausleihungen um 1,3 Prozent auf 30,9 Milliarden Franken gestiegen, wovon 29,2 Milliarden auf Hypothekarforderungen (+3,0 Prozent) entfielen. Auf der Gegenseite nahmen derweil die Kundeneinlagen um 1,7 Prozent auf 27,5 Milliarden Franken zu.
Die BEKB will die Vermögensverwaltung ausbauen und hat in der ersten Jahreshälfte einen Anstieg in den verwalteten Vermögen von 1,7 Prozent auf 43,5 Milliarden Franken verbucht. Die Depotvermögen legten dabei um 4,3 Prozent zu.
Unsicheres Umfeld
Die BEKB sei mit ihrer Strategie auf Kurs, jedoch bleibe die Wirtschaft weiterhin von Unsicherheiten geprägt, hielt Brun im Ausblick auf die zweite Jahreshälfte fest. Besonders strich er dabei die anhaltende Tiefzinssituation sowie die hohe Volatilität an den Finanzmärkten hervor.
«Gerade in anspruchsvollen Zeiten zeigt sich der Wert unserer langfristigen Ausrichtung - gestützt auf eine starke Eigenmittelbasis und eine solide Refinanzierung», so Brun. Die BEKB sei mit einer über 20 Prozent Gesamtkapitalquote solide mit Eigenmitteln ausgestattet und auch die Liquidität sei «hervorragend», hiess es.
(AWP)