Um die Rolle von JP Morgan Chase an den Edelmetallmärkten ranken sich seit je her die wildesten Spekulationen. Insbesondere beim Gold gilt die amerikanische Investmentbank schon seit Jahren als berüchtigter Baissier. JP Morgan Chase wird sogar gemeinsame Sache mit der US-Notenbank nachgesagt um die Position des Dollars zu stärken.

Statistiken der Rohstoffbörse Comex zufolge kam es beim Gold vergangene Woche jedoch zu grösseren Verschiebungen. Die Statistiken offenbaren, dass JP Morgan Chase im grossen Stil als Käufer in Erscheinung getreten ist. Die amerikanische Investmentbank erwarb einmal 20200 und ein zweites Mal 43400 Unzen des Edelmetalls. Bei den Gegenparteien handelte es sich um HSBC und Scotia Mocatta, zwei ebenfalls führende Bankinstitute auf diesem Gebiet.

Hintergründe bleiben unklar

Ende Juli gab JP Morgan Chase überraschend den Rückzug aus dem Geschäft mit physischen Rohstoffen bekannt. Geprüft werde ein Verkauf, eine Abspaltung oder eine strategische Partnerschaft hiess es damals. Da die amerikanische Investmentbank allerdings am Geschäft mit Rohstoff-Derivaten und Edelmetallen festhalten will, fällt der Rückzug als Grund für die zuletzt beobachteten Zukäufe weg.

Marktbeobachter vermuten, dass JP Morgan Chase den Goldpreiszerfall der letzten Monate konsequent zum Eindecken von Baisseengagements nutzt. Diese Kauftransaktionen hätten vergangene Woche möglicherweise ein stärkeres Abrutschen des Edelmetalls verhindert, so heisst es weiter.

Obschon Vertreter der US-Notenbank vergangene Woche erneut vor einem vorzeitigen Ende des Rückkaufprogramms für amerikanische Staatsanleihen und verbriefte Hypotheken gewarnt hatten, konnte die Gold-Unze am Montag gegenüber der Vorwoche um 1,3 Prozent auf 1332 Dollar gutmachen.