Dennoch schloss der Leitindex SMI klar im Plus. Händler sprachen von einem erfreulichen Weihnachtsgeschenk. Damit schüttelte auch der hiesige Aktienmarkt die Rückschläge durch den Zoll-Schock von Donald Trump im Frühjahr endgültig ab. Allerdings verlief das Geschäft der Jahreszeit entsprechend bei ausgedünnten Volumina eher ruhig.
Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten, darunter die BIP-Daten, die Industrieproduktion und die Kapazitätsauslastung, wurden als insgesamt robust beurteilt, was den Dividendenpapieren vorübergehend nochmals etwas Schub gab. Danach rückten die Aktien nach dem leicht eingetrübten Konsumentenvertrauen von ihren Höchstkursen leicht ab. Die Konsumentenstimmung in den USA war im Dezember schwächer als erwartet ausgefallen. Dies zeigt laut einem Ökonomen, dass der schwächelnde Arbeitsmarkt, stagnierende Realeinkommen und das Wegschmelzen der während der Corona-Pandemie angehäuften Ersparnisse die Haushalte nun allmählich einholen. Zudem blieben die geopolitischen Themen wie der Ukraine-Krieg und der Konflikt zwischen den USA und Venezuela im Hinterkopf der Marktteilnehmer und verhinderten eine Euphorie. «Insgesamt war dieses Jahr voller Wendungen - und Anleger suchen mit Blick auf 2026 weiter nach einer klaren Richtung», fasst eine Börsianerin zusammen.
Der SMI schloss nach einem Tageshoch und neuen Rekordhoch auf 13'288,66 Punkten noch mit 0,60 Prozent im Plus auf 13'242,80 Punkten. Zur Erinnerung: Im Zuge des US-Zollhammers im April war der SMI auf das Jahrestief bei 10'700 Punkten abgesackt.
Ein Grund für das Plus waren die beiden Indexschwergewichte Roche (GS +1,4 Prozent) und Novartis (+1,3 Prozent). Sie setzten damit ihre Aufholjagd der vergangenen Wochen fort. Die beiden Unternehmen hatten vor dem vergangenen Wochenende mit der US-Regierung ein Abkommen über tiefere Pharmapreise gegen einen Zollaufschub für drei Jahre abgeschlossen. Dies sollte grundsätzlich positiv sein, da eine gewisse Unsicherheit damit verschwinde, hiess es im Handel.
Nestlé (-0,3 Prozent), ein weiteres Schwergewicht, rutschte dagegen im späteren Handel ins Minus. Dabei hatte zunächst ein Interview des neuen Konzernchefs Philip Navratil mit der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» für steigende Nachfrage gesorgt. Dort betonte der neue CEO unter anderem die Wichtigkeit von Wachstum.
An anderer Stelle nahmen Anleger Jahresgewinne mit - beispielsweise bei Lindt & Sprüngli (-0,9 Prozent), Geberit (-0,5 Prozent) und Galderma (-0,1 Prozent).
Beim Verpackungskonzern SIG (+5,1 Prozent) sorgte Cevian Capital, die mit einem Anteil von knapp über 3 Prozent eingestiegen ist, für ein sattes Plus.
Die Immobiliengesellschaft Peach Property (+1,8 Prozent) treibt die Portfoliobereinigung mit dem Verkauf von rund 2000 Wohn- und Geschäftseinheiten voran. Dies soll einen Netto-Liquiditätszufluss von über 40 Millionen Euro in die Kassen spülen.
(AWP)
