Der französische Autobauer Renault erzielt unter dem Strich einen Überschuss von 2,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Renault wegen des Ausstiegs aus seinem bis dato starken Russlandgeschäft noch rote Zahlen geschrieben und einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro ausgewiesen.

In den ersten sechs Monaten stieg der Umsatz nun um mehr als ein Viertel auf 26,8 Milliarden Euro, wobei Wechselkurseffekte noch bremsten. Das Plus war vor allem Preiserhöhungen zu verdanken, denn die Verkäufe waren weniger stark um 13 Prozent auf 1,13 Millionen Fahrzeuge geklettert.

Die operative Gewinnmarge lag bei 7,6 Prozent vom Umsatz, 3 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Für JPMorgan-Analyst Jose Asumendi fielen die Resultate klar besser aus als am Markt erwartet.

Bereits Ende Juni hatte Renault seinen Jahresausblick wegen des guten Laufs erhöht. So will Konzernchef Luca de Meo eine operative Gewinnmarge von 7 bis 8 Prozent erzielen. Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) soll mindestens 2,5 Milliarden Euro betragen.

Renault ist derzeit im Grossumbau und will sich in mehrere eigenständige Teile aufgliedern. Die Elektroauto- und Softwaresparte Ampere soll noch im zweiten Halbjahr abgespalten werden. Für den angedachten Teilbörsengang suche der Konzern nach dem besten Zeitfenster, hiess es - höchstwahrscheinlich sei es im ersten Halbjahr 2024 so weit. Am Vortag hatte der langjährige Partner Nissan im Zuge der zu ordnenden Überkreuzbeteiligung der beiden Firmen zugesagt, 600 Millionen Euro in das Geschäft zu investieren.

(AWP)