Der Umsatz der Anbieter von kostenpflichtigen und werbefinanzierten Streamingdiensten von 3,6 Milliarden Euro Ende 2019 werde voraussichtlich bis 2024 auf 6,5 Milliarden Euro steigen, teilte die Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia am Freitag zum Branchenreport "Streaming Market Germany 2020" mit. Dies sei im Schnitt ein jährliches Wachstum von 13 Prozent. Bei den Abos erzielten die US-Anbieter einen Marktanteil von 35 Prozent (Prime Video von Amazon) und 25 Prozent (Netflix). Im Markt für Online-Käufe und -Leihvideos kam Amazon mit Prime Video auf 66 Prozent, mit grossem Abstand gefolgt von Google Play mit 13 Prozent.

Im deutschen Markt für werbefinanziertes Streaming vereinen laut Studie die US-Angebote YouTube und Facebook zwei Drittel des Werbemarktes auf sich: YouTube erreichte 2019 einen Umsatz-Marktanteil von 41 Prozent und Facebook von 25 Prozent. Die Vermarktungstöchter der beiden grossen privaten TV-Gruppen ProSiebenSat.1 und Mediengruppe RTL Deutschland erzielten zusammen einen Anteil von 26 Prozent.

In Zeiten der Coronavirus-Krise dürften Streamingdienste zusätzliche Nutzer anlocken, denn in vielen Ländern halten sich Menschen - auch wegen Ausgangssperren - derzeit deutlich häufiger zu Hause auf. Goldmedia rechnet für 2020 mit einem Wachstum von mehr als 20 Prozent.

(Reuters)