Es waren schlechte zwei Wochen für Kryptowährungen - wieder einmal. Der Bitcoin, die grösste Digitalwährung der Welt, hat nach monatelanger Stabilisierungsphase ab Mitte November rund einen Drittel seines Wertes verloren. Er notiert derzeit knapp über 4000 Dollar. Das Rekordhoch vom Dezember 2017 bei 20'000 Dollar ist meilenweit entfernt. 

Viele Krypto-Investoren sitzen auf erheblichen Buchverlusten, da sie ausgerechnet mitten im Hype um Kryptowährungen vor allem Ende des letzten Jahres digitale Coins gekauft haben. Da hilft nur das Hoffen auf bessere Zeiten.

Diese sollen laut Johann Gevers wieder kommen. "Wir stehen im Krypto-Space jetzt dort, wo wir beim Platzen der Dotcom-Blase waren", sagte der Gründer des Zuger Blockchain-Startup Monetas am Freitag am Blockchain Leadership Summit in Basel. Die zehn Jahre nach dem Zusammenbruch der ersten Internet-Welle an der Börse hätten gezeigt, dass sich erst dann Grossunternehmen wie Facebook entwicklen konnten.

Ob die Zeit von Blockchain und Digitalwährungen ähnlich wird wie der Aufsteig der Tech-Riesen, sei dahingestellt. Und ob die heutigen Krytowährungen die Zäsur an den Märkten überleben werden, ist auch fraglich. Wissenschaftler wie John Lewis von der Bank of England erwarten, dass bei Digitalwährungen nach einer ersten Welle mit grosser Wahrscheinlichkeit bessere Zahlungsmittel kämen, welche die bereits bestehenden wertlos machten.

Mehrheit der Firmen wird verschwinden

Gevers ist selber ein gebranntes Kind. Der Südafrikaner, der vor fünf Jahren nach Zug kam und dort wesentlich den "Crypto Valley"-Hype ankurbelte, musste bei Monetas 2017 alle Leute entlassen. Gevers beantragte in diesem Jahr nach Eröffnung des Konkurses über die Gesellschaft Nachlasstundung für Monetas. Die Firma wollte mit Hilfe von Blockchain-basierten Finanztechnologien die Abwicklung alltäglicher Finanzgeschäfte via Smartphone ermöglichen.

Man darf davon ausgehen, dass einigen Firmen am Blockchain Leadership Summit in Basel ein ähnliches Schicksal blüht. Für den Vertreter einer Techgnologiefirma ist es sogar die Mehrheit. "In fünf Jahren wird es 98 Prozent der Firmen, die hier austellen, nicht mehr geben", sagt der Mann, der namentlich nicht erwähnt werden will, im Gespräch mit cash.

Er urteilt natürlich aus Sicht des Mitbewerbers zu diesen Firmen, und in der Branche besteht die Tendenz zu behaupten, man sei sowieso anders als die anderen. Der Startup-Vertreter liefert aber eine Begründung. Viele Firmen auf dem Gebiet Blockchain hätten ihre finanzielle Basis mittels Intitial Coin Offerings (ICO) gelegt, also durch die Ausgabe von eigenen Token. Das sei nicht nachhaltig. Ähnlich wie die Kryptowährungen ist tatsächlich auch der ICO-Markt am Serbeln, wie cash.ch kürzlich aufzeigte

Diesen aktuellen Fragen ging man am Blockchain Summit in Basel an den Podien weitgehend aus dem Weg. Ebenso wenig wurden die typischen Probleme von Blockchain wie Regulierung, Skalierbarkeit, Energieverbrauch oder Performance erörtert. Am Summit, der eher einer Messe mit Sales-Charakter gleicht, nehmen Vertreter aus 27 Nationen teil. Er wird am Samstag fortgesetzt.