Die Aktien des Energieversorgers BKW sacken am Dienstag um bis 13 Prozent auf 143 Franken ab. Die UBS stufte ihre Anlageempfehlung gleich auf "Sell" von zuvor "Buy" zurück. Das Kursziel wurde nur geringfügig von 155 auf neu 150 Franken herabgesetzt.

Zwar dürfte die Ertragsdynamik den UBS-Analysten zufolge weiterhin hoch bleiben, die Erwartungen seien nach dem Kursanstieg aber wohl zu optimistisch, wie sie in ihrer Studie schreiben.

Die Aktie der Firma mit Sitz in Bern war bis Montag seit Anfang Jahr fast 30 Prozent geklettert, über zwölf Monate stand gar ein Plus von 44 Prozent zu Buche. Über die letzten zehn Jahre hatte sich der Wert mehr als verfünffacht.

Profitiert hat BKW dabei etwa von höheren Energiepreisen. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr dank der Marktverwerfungen in der Tat so viel eingenommen und verdient wie noch nie. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 574 Millionen Franken, nach 327 Millionen. Den Aktionäre wurde im Mai eine höhere ordentliche Dividende sowie eine einmalige Jubiläumsdividende zum 125-jährigen Bestehen des Stromversorgers ausbezahlt.

Dass die BKW im Handelsgeschäft sehr gut verdient hatte, wurde mit starken Preisschwankungen an den Märkten erklärt. So konnten etwa Differenzen zwischen dem deutschen und schweizerischen Markt ausgenutzt werden. Bei besonders hohen Preisen würden sich diese Differenzen (Spreads) vervielfachen.

Auch 2023 werde nochmals ein aussergewöhnlich gutes Jahr werden, wenn auch auf tieferem Niveau als 2022, wurde an der Bilanzmedienkonferenz im März gesagt. Ab dem Jahr 2025 würden sich dann die stark gestiegenen Marktpreise auch beim allgemeinen Verkauf der Stromproduktion positiv auswirken.

Die Aktie von BKW wird nun mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 bewertet. Die Dividendenrendite beträgt 2,2 Prozent.

(cash/AWP)