Der Bitcoin-ETF von Blackrock generiert laut Daten von Bloomberg Intelligence mehr Einnahmen als jeder andere Fonds in Blackrocks globalem Portfolio von über 1000 ETFs. Dank massiver Mittelzuflüsse und eines erneuten Kursanstiegs der Kryptowährung steht er kurz vor der Marke von 100 Milliarden Dollar an verwaltetem Vermögen.
Berechnungen zufolge erzielt der Fonds, der eine moderate Gebühr von 0,25 Prozent erhebt, jährliche Einnahmen von mehr als 240 Millionen Dollar – eine bemerkenswerte Leistung für einen ETF, der noch keine zwei Jahre alt ist.
IBIT, wie der Fonds bekannt ist, gilt in der ETF-Branche als Synonym für den Kryptowährungsbereich, sowohl wegen seiner Grösse als auch wegen der Geschwindigkeit, mit der er diese erreicht hat. Das Vermögen dürfte die 100-Milliarden-Marke etwa fünfmal schneller erreichen als jeder andere ETF in der Geschichte, wobei Mittel sowohl von Privatanlegern als auch institutionellen Investoren zufliessen. Zudem ist er «bei weitem der jüngste» unter den 20 grössten ETFs, während die anderen Jahre benötigten, um ihre Grösse zu erreichen.
Die Rallye auf die 100 Milliarden wurde durch den Anstieg von Bitcoin auf ein Allzeithoch von über 125’000 Dollar am vergangenen Wochenende begünstigt. Die Kryptowährung stieg nach Donald Trumps Wahlsieg im November um mehr als 70 Prozent, nachdem der Präsident für eine stärkere Akzeptanz von Krypto geworben hatte. Die Regierung fördert Initiativen, die digitale Assets weiter in den Mainstream bringen sollen, und stärkt damit das Interesse der Anleger an dieser Anlageklasse.
Erwartungen übertroffen
«Dass IBIT nun Blackrocks profitabelstes Produkt ist, ist äusserst beeindruckend», meint ein Analyst von Bloomberg Intelligence. Er betonte, dass der Fonds – wie auch andere auf Krypto bezogene ETFs – vor dem Start im Januar 2024 viel Kritik erfahren habe. «Wir waren sehr optimistisch hinsichtlich der Nachfrage und der Zuflüsse in die Bitcoin-ETFs, aber selbst diese Zahlen haben unsere kühnsten Erwartungen übertroffen.»
Im ersten Jahr flossen mehr als 37 Milliarden Dollar in IBIT. Viele hielten dies für besonders bemerkenswert, da Kritiker argumentierten, Anleger hätten keinen Bedarf an einem solchen Produkt, da sie Bitcoin ohnehin über verschiedene Handelsplätze erwerben könnten. Allein in 2025 sind bislang weitere 26 Milliarden Dollar geflossen – ein Wert, der IBIT zu den fünf grössten Mittelzuflüssen unter allen US-ETFs macht.
Insgesamt verfügt der Fonds über rund 70 Milliarden US-Dollar mehr Vermögen als der zweitgrösste Bitcoin-ETF. Ein Sprecher von Blackrock wollte sich zu der Story nicht äussern.
«Ein grosser Teil des Erfolgs liegt daran, wie gut der Fonds vermarktet wird», sagte Adam Morgan McCarthy von Kaiko über IBIT. «Die Narrative vom digitalen Gold hat in diesem Jahr an Fahrt gewonnen, insbesondere nach der Ankündigung der Zölle in den USA im April. Mit steigender Staatsverschuldung und einem schwächeren Dollar hat sich die Attraktivität von Bitcoin für ein breiteres Spektrum von Investoren deutlich erhöht.»
(Bloomberg)