Top-Aktie in der Kalenderwoche 42 ist Lonza. Der Titel des Pharmazulieferers hat sich um 4,7 Prozent nach oben bewegt. Der Investorentag vergangene Woche, an dem die Ziele präzisiert und beträchtliche Investitionen angekündigt wurden, hilft dem Kurs offensichtlich. 

Nachdem der Kurs zwischen Mitte 2020 und Mitte 2021 unter dem Strich seitwärts verlaufen ist, zeigt er schon seit Juni eine kräftige Bewegung nach oben. So also, wie sich jene, die schon länger im Schweizer Markt investieren, es sich eigentlich fast schon gewohnt sind. 

Auch Logitech (+2 Prozent) und Partners Group (+3,7 Prozent), zwei "Klassiker" für gute Kursentwicklungen in der Vergangenheit, sind wieder vorne dabei. Bei Logitech, wo der Kurs seit dem Sommer um etwa ein Drittel eingebrochen ist, vermissen die Investoren eine optimistischere Guidance des Managements. Die Vorlage der Zweitquartalszahlen nächste Woche könnte diese erhoffte Positiv-Botschaft aber bringen. Aktuell liebäugeln wohl viele Anlegerinnen und Anleger mit einem Einstieg beim Westschweizer Tech-Konzern. 

(Grafiken: Bloomberg)

Am anderen Ende der Rangliste steht ABB (-5,7 Prozent). Die Drittquartalszahlen vom Donnerstag fielen zwar gut aus, vor allem der Auftragseingang des Automatisierungs- und Elektronikkonzerns war stark. Doch ABB musste wegen der weltweiten Lieferkettenprobleme den Ausblick senken. Auch steigende Materialpreise beschäftigen den Konzern. 

Dies zeigt, dass viele börsennotierten Unternehmen im Moment in einer schwierigen Lage sind, die sich auch nicht so schnell verbessern dürfte. Eines der Hauptthemen der vergangenen Wochen war, ob die Gewinne der Unternehmen ausreichen würden, den Aktienmarkt weiter zu tragen. Ein Grund für das Absacken des ABB-Kurses sind allerdings auch Gewinnmitnahmen: Der Titel hatte im Jahresverlauf deutlich an Wert gewonnen und war seit Jahresbeginn um über 25 Prozent in die Höhe geklettert. Anleger brachten nun ihre Profite ins Trockene.

Einen Lichtblick in unübersichtlichen Zeiten bietet Nestlé (+1,8 Prozent). Nach den Drittquartalszahlen des Nahrungsmittelgiganten am Mittwoch gab es im Handelstag ein Plus von 2,9 Prozent. Für die Aktie, die im Moment zu 116 Franken gehandelt wird, erhöhten mehrere Analysten die Ziele auf mindestens 130 Franken.

Auch bei Givaudan scheint das Zahlenset keinen dauerhaften Dämpfer zu verursachen. Der Aromenkonzern war nach der Resultatvorlage vergangene Woche einer der Verlierer an der Börse, diese Woche nun stieg der Kurs wieder um 2,4 Prozent. 

Unter den traditionell eher volatilen Top- und Flop-Performern am breiten Markt - viele davon sind kleinkapitalisierte Unternehmen aus den Sparten Biotech, Industrie oder Finanzdienstleistungen - sticht eine Aktie hervor: VAT (+5,9 Prozent). Der Hersteller von Vakuumventilen mit Kunden in der Halbleiterindustrie publizierte seine Drittquartalsresultate am vergangenen Freitag. 

Konzernchef Michael Allison sagte, die Kunden würden "auf einem noch nie dagewesenen Niveau" Bestellungen eingehen lassen. Entwicklungen wie Homeoffice und der verstärkte Onlinehandel haben die Entwicklungen laut VAT beschleunigt. Die Aussichten für den Halbleitermarkt blieben daher bis weit ins Jahr 2022 positiv. Bei VAT wird nun über höhere Ziele spekuliert. 

Bachem (-10 Prozent) allerdings, eine Überflieger-Aktie der vergangenen Monate und Jahre, ist diese Woche abgestraft worden. Nach der Kapitalerhöhung erlebte der Kurs am Dienstag den schlechtesten Tag innerhalb von zehn Jahren mit einem Sturz um 9 Prozent. Grossaktionär und Firmengründer Peter Grogg machte bei der Kapitalerhöhung nicht mit. 

Ein Trost für Bachem-Aktionärinnen und -Aktionäre bleibt aber: Seit Anfang Jahr ist der Pharmazulieferer immer noch um 90 Prozent im Plus. 

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP.