In der Schweizer Börse ist seit Mitte August, verstärkt aber seit dem 6. September, ein wenig der Wurm drin. Letzte Woche verzeichnete der Swiss Market Index ein Minus von 2,4 Prozent, was im internationalen Vergleich überdurchschnittlich war. In der zu Ende gehenden Woche gelang dem Schweizer Leitindex immerhin eine Stabilisierung. Es resultiert ein minimales Wochenplus von 0,3 Prozent, was aber vor allem wegen des deutlichen Tagesanstiegs am Freitag zu verdanken ist.

Die Märkte sind nach wie vor besorgt wegen eines verlangsamten Wirtschaftswachstums in China. Zudem fällt die Ungewissheit über die Richtung der Geldpolitik der US-Notenbank bei den Investoren und Investorinnen wahrscheinlich doch höher ins Gewicht als erwartet.

Nach einer Woche mit wenig Unternehmens-News lässt sich punkto Performance keine Zweiteilung zwischen defensiven und konjunktursensitiven Aktien vornehmen. Der einzig deutlich erkennbare Trend ist, dass die Uhren- und Schmuckaktien diese Woche abgefallen sind. Richemont verliert 7, Swatch 4 Prozent. 

Die wachsenden Unsicherheiten zur Entwicklung der Wirtschaft in China setzen allerdings nicht nur den Schweizer Luxusgütergrössen zu, auch internationale Konzerne wie der französischen Luxusgüterriesen LVMH verloren diese Woche. Beobachter gehen davon aus, dass die chinesische Zentralbank die Leitzinsen wohl wird senken müssen, um eine länger andauernde Schwächephase von Chinas Wirtschaft zu verhindern. Vorerst ist bei den Aktien von Richemont und Swatch also Vorsicht angezeigt. Für Swatch ist der Freitag übrigens der letzte Tag als SMI-Wert. Ersetzt wird die durch Logitech.

Die Aktie des Wochengewinners Alcon entwickelt sich immer mehr zum Star im SMI. Sie gewinnt erneut fast 4 Prozent. Seit dem 18. August, als der Augenheilmittelkonzern Geschäftszahlen bekanntgab, hat der Kurs 24 Prozent zugelegt. Alcon steigerte Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal deutlicher als erwartet und hob die Jahresprognose an. Die Aktie ist diese Woche erstmals über 80 Franken gestiegen.

Zweitbeste Aktie ist Partners Group, welche diese Woche 3 Prozent stieg. Seit November beträgt das Kursplus 90 Prozent. So nebenbei: In der Tabelle der Nachhaltigkeitsrating-Agentur Inrate, welche diese Woche die Qualität der Corporate Governance (Kriterien der guten Unternehmensführung) bei Schweizer Publikumsgesellschaften veröffentlichte, landete Partners Group bei den SMI-Firmen auf dem letzten Platz. Investorinnen und Investoren lässt das offensichtlich kalt. Denn theoretisch sollte eine schlechte Corporate Governance einem Aktienkurs nicht eben zuträglich sein.

Tops und Flops im Swiss Market Index vom 13. bis 17. September 2021 (Quelle: Bloomberg).

Am breiten Markt kann man wieder mal das alte Börsensprichwort "La Hausse amène la Hausse" zitieren. Etwas sehr frei übersetzt heisst das: "Wer schon hat, dem wird noch gegeben". Das trifft auf die Wochengewinner Dottikon (plus 10 Prozent) und Bachem (8 Prozent) zu.

Die Kursentwicklung der beiden Pharmazulieferer ist, man darf es ruhig so sagen, sagenhaft. Bachem notierte Anfang 2020 noch bei 146 Franken, heute sind es 771 Franken. Bei Dottikon ist im März 2020 noch ein Kurs von 46 Franken verbucht worden. Der jüngste Rekordstand von dieser Woche weist die Zahl 358 Franken aus. Investorinnen und Investoren warten hier fast schon verzweifelt auf eine Einstiegsmöglichkeit, denn eine deutliche Korrektur war in den letzten Monaten bei beiden Aktien nicht auszumachen.

Auf der Verliererliste taucht einmal mehr der Name Logitech auf. Die Aktie setzte auch diese Woche die Talfahrt fort. Es steht ein Wochenminus von 7 Prozent zu Buche. Der Rückgang seit Anfang Juni beträgt nun satte 28 Prozent. Der Anstieg und die Bewertung der Aktie, die in der Corona-Pandemie vor allem vom "Home Office"-Trend profitiert hat, war offensichtlich doch ziemlich sportlich. Anlegerinnen und Anleger sollten mit Zukäufen warten, bis die Aktie Boden gefunden hat und einige Tage lang steigt. 

Tops und Flops im Swiss Performance Index vom 13. bis 17. September 2021 (Quelle: Bloomberg).