"Vor allem die konjunkturelle Dynamik und die daraus resultierenden steigenden Unternehmensgewinne unterstützen die Notierungen", sagt Carsten Mumm, Chef-Analyst der Privatbank Donner & Reuschel. "Bemerkenswert ist besonders die aussergewöhnliche Breite des Aufschwungs, der fast alle Regionen der Welt mit sich zieht."

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Freitag 0,50 Prozent höher bei 9'556,98 Punkten und markierte dabei ein neues Allzeithoch. Im Vergleich zum Schlussstand von Ende 2017 ergibt sich damit für die erste kurze Neujahrswoche ein stolzes Plus von 1,9 Prozent. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte 0,58 Prozent auf 1'552,8 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,58 Prozent auf 10'955,40. Von den 30 wichtigsten Titeln zogen bis auf vier alle an.

In den vergangenen Tagen legte der Dax 3,1 Prozent zu. Eine Börsenregel besagt, dass die Tendenz der ersten Handelswoche die Richtung für das Gesamtjahr vorgibt. In 21 seiner knapp 30 Jahre traf diese Regel für den Dax auch zu.

Grössere Kursrückschläge seien vorerst nicht zu erwarten, sagt Anlage-Experte Joachim Goldberg von der Beratungsfirma Goldberg und Goldberg. "Gemessen an den Pegelständen der vergangenen Monate kann der Optimismus von heute als moderat bezeichnet werden. Dies bedeutet nach der herkömmlichen Lesart, dass der Dax von den heimischen Investoren keinen allzu grossen Gegenwind erwarten dürfte."

Zahlreiche Konjunkturdaten erwartet

Bestätigung für ihren Konjunkturoptimismus erhoffen sich Börsianer von den zahlreichen anstehenden Konjunkturdaten. Den Anfang machen am Montag die Auftragseingänge der deutschen Industrie sowie die europäischen Einzelhandelsumsätze und das Barometer für die Stimmung in den Unternehmen aus der Euro-Zone. Am Dienstag folgt die heimische Industrieproduktion. "Die deutsche Wirtschaft wächst weiter sehr ordentlich", urteilt Commerzbank-Analyst Marco Wagner. "Auch deshalb dürfte für die Gesamtwirtschaft im vergangenen Jahr sowie 2018 jeweils ein Wachstum von deutlich mehr als zwei Prozent zu Buche stehen."

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In den USA steht das Highlight am Freitag auf dem Programm. Dann werden die dortigen Einzelhandelsumsätze bekanntgegeben. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrössten Volkswirtschaft. Zusammen mit den gleichzeitig vorgelegten Inflationsdaten erhoffen sich Börsianer Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Tempo der erwarteten US-Zinserhöhungen. Wegen der gesunkenen Benzinpreise rechne er allerdings mit einem unterdurchschnittlichen Preisanstieg von 0,1 Prozent, sagt Commerzbank-Experte Wagner.

Bilanzsaison beginnt

Parallel dazu geben die ersten Firmen Einblick in ihre Resultate für 2017. Darunter Sika und Burckhardt (Dienstag), Partners Group, Richemont, Bossard (Donnerstag) und Hypo Lenzburg (Freitag).

Zudem öffnen die US-Geldhäuser Bank of America (Donnerstag), Wells Fargo und JPMorgan (jeweils Freitag) ihre Bücher. "Dann wird sich zeigen, ob die Gewinne mit dem Tempo der Kursgewinne mithalten können", sagt Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

(Reuters/cash/AWP)