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Der Markt werde sich den negativen Vorgaben aus den USA nicht entziehen können, heisst es zwar von Händlern. In den USA währte die Freude über das gute Abschneiden des Chip-Giganten Nvidia nur kurz. Es kam zu Gewinnmitnahmen auf breiter Front. Nvidia-Aktien drehten nach einem starken Start klar ins Minus. «Die KI-Bewertungsblase keucht unter ihrem eigenen Gewicht», kommentierte Stephen Innes von SPI Asset Management. Das hohe Investitionstempo im KI-Bereich eile der Monetarisierung klar voraus. «Wenn man tief genug gräbt, findet man immer etwas», heisst es dazu bei Swissquote.
Zudem schraubten die Marktteilnehmer die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember nach den US-Arbeitsmarktdaten weiter zurück. Momentan wird laut dem FedWatch-Tool von CME eine Wahrscheinlichkeit von weniger als 40 Prozent für einen solchen Schritt eingepreist. Grund dafür waren die wegen des Shutdown lange verzögerten und am Vortag endlich veröffentlichten Zahlen für September.
Die Daten zeigten zwar einen unerwarteten Anstieg der Arbeitslosenquote. Aber das Beschäftigungswachstum hatte die Erwartungen weit übertroffen. Nun dürften die Anleger auf weitere Konjunkturzahlen warten, die Aufschluss über die mögliche US-Geldpolitik geben könnten. Dazu zählen etwa der PMI des verarbeitenden Gewerbes und der Dienste sowie das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan, die heute Nachmittag veröffentlicht werden. In der Eurozone werden die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht.
Die Technologiewerte, die am Vortag noch wegen der Nvidia-Ergebnisse und der Hoffnung, dass der KI-Boom weitergeht, gestiegen waren, leiden nun unter Gewinnmitnahmen, heisst es. Neben Logitech (-2,0 Prozent) fallen auch VAT (-3,3 Prozent), Interroll (-2 Prozent) oder AMS Osram (-5 Prozent). Bei AMS dürfte das Votum von Jefferies belasten, der das Rating auf «Hold» von «Buy» und das Kursziel deutlich reduziert hat.
Gewinnmitnahmen sieht man bei Richemont (-1,2 Prozent). Der Titel war am Vortag um 2,2 Prozent gestiegen.
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Der Swiss Market Index wird bei der IG Bank 0,9 Prozent tiefer gestellt. Am Donnerstag hatte der Schweizer Leitindex 0,1 Prozent gewonnen.
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Die Sorge vor einer unsicheren US-Zinspolitik und ein Ausverkauf bei Technologiewerten haben die asiatischen Aktienmärkte am Freitag auf Talfahrt geschickt. Der japanische Nikkei-Index gab um 2,1 Prozent auf 48.752,14 Punkte nach, während der breiter gefasste Topix nahezu unverändert bei 3.297,03 Zählern notierte. Die Börse in Shanghai verlor 1,9 Prozent auf 3.857,24 Stellen. Auch in Südkorea ging es um fast vier Prozent abwärts.
Insbesondere in Japan gerieten Technologiewerte unter Druck und folgten damit den schwachen Vorgaben der Wall Street. Zu den grössten Verlierern im Nikkei zählten Schwergewichte aus dem KI-Sektor wie Advantest mit einem Minus von 9,3 Prozent und die SoftBank Group mit einem Kursrutsch von mehr als zehn Prozent.
«Die Märkte hatten eigentlich viel Grund zur Freude», sagte Kyle Rodda, Analyst bei Capital.com. «Doch die Dynamik reichte einfach nicht aus, um die Rallye fortzusetzen.» Die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten hatten keine Klarheit über den künftigen Zinskurs der US-Notenbank Fed gebracht.
Für Verunsicherung sorgte zudem das neue Konjunkturpaket der japanischen Regierung im Volumen von umgerechnet 135,4 Milliarden Dollar, das Sorgen über die Haushaltslage des Landes schürte. Dem standen jedoch überraschend starke Exportdaten und eine hartnäckige Inflation gegenüber.
«Obwohl die Aussichten für die Exporte in die USA unsicher bleiben, kann man davon ausgehen, dass die Auswirkungen der US-Zölle begrenzt waren», sagte Takeshi Minami, Chefökonom bei Norinchukin Research. Dies stütze die Argumente für eine weitere Zinserhöhung der Bank of Japan (BOJ).
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Die Freude über einen überraschend starken Quartalsbericht des KI-Chip-Spezialisten Nvidia ist am Donnerstag an den US-Börsen im Verlauf verflogen. Die fest gestarteten wichtigsten Aktienindizes verzeichneten zu Handelsschluss teils deutliche Verluste. Die Sorgen um eine zu hohe Bewertung vor allem von Papieren mit Bezug zur sogenannten Künstlichen Intelligenz (KI) seien rasch wieder zurückgekehrt, hiess es am Markt. Diese hatten zuletzt schon für deutliche und anhaltende Verluste insbesondere bei Technologietiteln geführt.
Der Dow Jones Industrial verlor 0,84 Prozent auf 45.752,26 Punkte. Im frühen Handel hatte er bis zu 1100 Zähler höher notiert. Der marktbreite S&P 500 rutschte zum Handelsschluss um 1,56 Prozent auf 6.358,76 Punkte ab. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 2,38 Prozent auf 24.054,38 Punkte bergab.
Am Mittwoch nach US-Börsenschluss hatte Nvidia zunächst mit beeindruckenden Zahlen und einem optimistischen Ausblick die Sorge vor einer möglichen KI-Blase zerstreut. Weltweit reagierten die Anleger darauf mit Erleichterung. Die Aktien starteten mit einem kräftigen Kursplus in den Handel, zum Schluss verloren sie aber knapp drei Prozent.
Der wegen des Stillstands zahlreicher US-Regierungsbehörden (Shutdown) verspätet vorgelegte Arbeitsmarktbericht trat als Gesprächsthema zunehmend in den Hintergrund. Die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten hatte im September wieder Arbeitsplätze geschaffen - und zwar mehr als von Volkswirten erwartet. Allerdings wurden die August-Daten nach unten revidiert. Zudem stieg die Arbeitslosenquote zum Vormonat entgegen der prognostizierten Stagnation ein wenig, während das Lohnwachstum etwas weniger stark ausfiel als erwartet.
Die Daten deuten laut Alexander Guiliano von Resonate Wealth Partners darauf hin, «dass der Arbeitsmarkt nicht so schwach ist wie befürchtet». Die Analysten der Landesbank Helaba sehen im Arbeitsmarktbericht einen erneuten Dämpfer für die Hoffnungen auf eine weitere Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember.
Regeneron Pharmaceuticals gewannen als bester Wert im Nasdaq 100 4,9 Prozent. Der Pharmakonzern erhielt von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassungserweiterung für das Augeninjektionsmittel Eylea HD.
Abbott Laboratories verloren 1,7 Prozent. Die Pharmafirma will mit einer milliardenschweren Übernahme ihr Diagnosegeschäft stärken. Exact Sciences , ein Anbieter von Krebstests, soll für rund 21 Milliarden Dollar übernommen werden. Dessen Aktien sprangen um knapp 17 Prozent hoch.
Die Aktien von Palo Alto Networks büssten 7,4 Prozent ein. Das IT-Sicherheitsunternehmen gab Quartalszahlen bekannt und will zudem den Cloud-Managementspezialisten Chronosphere übernehmen. Micron sanken 11 Prozent, Palantir 6 Prozent.
(cash/AWP/Reuters)
