Dies geht aus Ergebnissen einer Umfrage der Datenplattform Dynata hervor, die Reuters am Dienstag vorab vorlagen. Demnach stimmen 67 Prozent der 1000 Befragten der Aussage zu, dass Unternehmen zwar sagten, dass sie sich um die Umwelt kümmerten, aber ihre Taten hinter den Worten zurückblieben. Nur neun Prozent glauben, dass die Aussage falsch ist.

Die Deutschen achten den Umfrage-Ergebnissen zufolge zugleich beim Einkauf verstärkt auf die Umwelt: "Nicht immer geht es, aber wenn es die Möglichkeit gibt, dann ziehen 57 Prozent der Deutschen es vor, Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen zu kaufen, die umweltbewusst sind", teilte Dynata weiter mit.

Fondgesellschaft verklagt

Das Thema "Greenwashing" ist verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt: Darunter wird in der Finanzwelt eine irreführende Vermarktung schmutziger Technologien als "grün" oder "nachhaltig" verstanden. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat Deutschlands grösste Fondsgesellschaft DWS wegen "irreführender Werbung für angeblich nachhaltige Geldanlagen" verklagt.

Die DWS wies die Kritik der Verbraucherzentrale zurück und betonte, das Unternehmen verwende grosse Sorgfalt auf die Erstellung von Werbematerialien. ESG-Anlagen ("E" steht für Umweltschutz, "S" für Sozialstandards und "G" für gute Unternehmensführung) sind einer der Mega-Trends der Finanzbranche. Sowohl bei Grossinvestoren als auch bei Privatanlegern gewinnen derartige Investments immer mehr an Bedeutung.

(Reuters)