Der Kurs der Cembra-Aktie bleibt am Freitag unter der 80-Franken-Marke kleben. Die am Donnerstag publizierten Jahreszahlen 2022 haben der Aktie keinen nennenswerten Schub gegeben. Seit Anfang Jahr beträgt das Kursplus 3,45 Prozent, was unter der Performance des Gesamtmarktes Swiss Performance Index liegt (+5,83 Prozent). 

Von Mehrjahrestief bei 56,30 Franken vor knapp einem Jahr hat sich der Kurs zwar kräftig erholt. Doch der Kurssturz um ein Drittel, der sich wegen Mitte August 2021 ereignete, wiegt nach. Damals beendete die Migros abrupt die Kreditkarten-Zusammenarbeit mit Cembra.

Die Cembra-Aktie in den vergangenen drei Jahren (Grafik: cash.ch).

Bankenspezialist Andreas Venditti von der Bank Vontobel äussert sich aber deutlich positiv über die Kreditbank. Nach den seines Erachtens soliden Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2022 hebt Venditti seine Schätzungen fan. Seine Prognosen stimmten nun mit fast allen Zielen des Unternehmens überein, so der Analyst.

Cembra setze die Strategie zur Verbesserung der operativen Leistungsfähigkeit um. Während das Kosten-Ertrags-Verhältnis im Zeitraum 2021 bis 2023 aufgrund erheblicher Investitionen und Projektkosten stabil bleiben dürfte, würden ab dem Geschäftsjahr 2024 Effizienzsteigerungen erwartet. Dies dürfte zu einer deutlichen Verbesserung des Kosten-Ertrags-Verhältnisses in Richtung des für 2026 angestrebten Ziels von unter 39 Prozent führen, schreibt Venditti weiter.

Venditti hebt das Kursziel von 77 auf 83 Franken an, bleibt aber beim Rating "Hold". Optimistischer ist Daniel Regli von der Credit Suisse. Er hält an der Einstufung "Outperform" fest. Das Kurzsiel hebt er von 92 auf 93 Franken an. Die Bewertungszahlen des Unternehmens hätten sich verbessert.

(cash/AWP)