Höher als erwartet ausgefallene US-Teuerungszahlen haben der New Yorker Börse Dienstagnacht übel zugesetzt. Der breit gefasste S&P 500 Index büsste im Sitzungsverlauf gut vier Prozent ein, der technologielastige Nasdaq 100 Index sogar fast sechs Prozent. Diese Vorgaben sprechen auch an den europäischen Börsen nochmals für tiefere, wenn nicht gar für deutlich tiefere Kurse.

Test der Jahrestiefststände von Mitte Juni möglich

Beim Swiss Market Index (SMI) rückt dabei die Marke von 10'700 Punkten in den Mittelpunkt des Geschehens. Denn dort verläuft für führende Charttechnikexperten eine entscheidende Unterstützungslinie. Fällt diese, könnte es ziemlich ungemütlich werden.

Wie der im Mandat für die UBS tätige Michael Riesner schreibt, schaffte es der SMI in den letzten Wochen auch im zweiten Anlauf nicht zurück auf über 11'200 Punkte. Er rechnet deshalb mit einem Rückschlag in die Region der bisherigen Jahrestiefststände von Mitte Juni bei 10'350 Punkten.

Auch der unabhängige Charttechnikexperte Rolf Bertschi gibt sich momentan pessimistisch für den SMI. Der Autor der Publikation "Global Chart Outlook" wähnt das Börsenbarometer in einem seit April entstandenen Abwärtstrendkanal. Die Oberseite des besagten Kanals verläuft bei rund 11'000 Punkten, die Unterseite hingegen bei 9900 Punkten.

Der früher für die Credit Suisse tätige Bertschi hält einen Taucher in die Region von 10'200 Punkten momentan für wahrscheinlicher als einen Befreiungsschlag nach oben. Sollte der SMI im Abwärtstrendkanal verharren, könnte das Börsenbarometer noch vor Ende Oktober sogar in die Region von 9800 Punkten fallen.

Obschon der SMI seit seinem Rücksetzer vom Juni Boden gutmachen konnte, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein sattes Minus von 15 Prozent. Das lässt sich teilweise allerdings auch mit den Dividendenabgängen vom Frühling erklären, kommt der SMI mit Dividenden-Korrektur (SMIC) mit einem Minus von "nur" 13 Prozent doch etwas besser weg.