Nunmehr schon seit Wochen bietet sich Anlegern beim Silber dasselbe zermürbende Bild: Mal steigt der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls um ein paar Cents, dann fällt er wieder.

Doch dieses Treten-an-Ort könnte schon bald ein Ende haben. Wie die britische HSBC in einem Kommentar schreibt, steht der Silberpreis unmittelbar vor dem Abschluss einer schon seit Sommer vergangenen Jahres zu beobachtenden Konsolidierung. In der ungewöhnlichen Bündelung der drei gleitenden Durchschnitte auf 50, 90 und 200 Tage sieht der Autor einen idealen Nährboden für neue Trendimpulse. Sollte die zwischen 26,63 und 26,67 Dollar verlaufende Widerstandszone auf Dauer nach oben durchschritten werden, rechnet er mit einem schnellen Aufschliessen zum Mehrjahreshoch von Anfang Februar bei etwas mehr als 30 Dollar. Danach sieht es nun aus. Das entspräche aus heutiger Sicht mal eben schnell einer Avance von 11 Prozent.

Entwicklung des Silberpreises über die letzten 12 Monate mit den gleitenden Durchschnitten auf 50, 90 und 200 Tage (Quelle: www.cash.ch)

Anders als im Februar mehr als bloss ein Strohfeuer?

Prominente Unterstützung erhält der Experte von einem seiner Berufskollegen bei Julius Bär. Auch dieser hält die mehrmonatige Korrektur für abgeschlossen. Er wähnt die Silber-Unze in einer Dreiecksformation mit einer starken Widerstandslinie bei 28,40 Dollar. Solange diese Hürde nicht überwunden ist, sei es noch zu früh, um sich beim Edelmetall einzukaufen. Auch die Momentum-Indikatoren haben sich zwar stabilisiert, allerdings noch nicht wieder nach oben gedreht. Der Julius-Bär-Experte verharrt deshalb vorerst an der Seitenlinie. Er lässt zumindest aber durchblicken, dass er mit einem Einstieg liebäugelt. Sollten die Widerstandslinien bei 28,40 und 30 Dollar nämlich erfolgreich nach oben durchschritten werden, geht man bei der Zürcher Bank sogar von einem Vorstoss auf ein neues Mehrjahreshoch aus.

Ende Januar schoss der Silberpreis schon mal kräftig nach oben, angepeitscht durch das GameStop-Massenphänomen (cash berichtete). Damals legte das Edelmetall innerhalb kürzester Zeit um gut 19 Prozent zu. Allerdings sollte die Freude nicht lange halten, erwies sich die Avance schon wenige Tage später doch bloss als ein Strohfeuer.