Bei der UBS gingen in den ersten beiden Mai-Wochen zwei grösserer Aktienpaket über den Tisch. Laut einer Meldung vom 7. Mai trennte sich ein exekutiver Verwaltungsrat oder ein Geschäftsleitungsmitglied von Aktien im Umfang von 3,3 Millionen Franken, gefolgt von einer weiteren Transaktion über 1,9 Millionen Franken am 14. Mai. Ob es sich dabei um die gleiche Person handelt, ist nicht bekannt. 

Seit Jahresbeginn summieren sich die Verkäufe der UBS-Teppichetage auf 22 Millionen Franken. Das ist deutlich weniger als in den ersten fünf Monaten 2024, als sich Spitzenmanager von Titeln der Grossbank im Umfang von mehr als 50 Millionen Franken trennten. Zum Vergleich: Anfang 2023 gab es keine Verkäufe. 

Auch bei der Zurich Insurance kam es jüngst zu zwei grossen Verkäufen. Wie per 9. Mai vermeldet wurde, trennte sich ein oder zwei Mitglieder des Verwaltungsrates oder der Geschäftsleitung von Aktien im Umfang von 2,3 und 7,5 Millionen Franken. Das ist deutlich mehr als die Verkäufe über 5,3 Millionen Franken zwischen März und April. In dieser Zeitspanne setzten sich diese Transaktionen aus mehreren, kleineren Tranchen zusammen. 

Seit Anfang Mai kam es auch bei anderen Unternehmen zu grösseren Veräusserungen. Bei Lindt&Sprüngli trennten sich das Management von Aktien im Umfang von rund fünf Millionen Franken. Bei ABB wurden in einer Transaktion Aktien im Wert von 1,5 Millionen verkauft, und bei Schindler war es eine knappe Million Franken. 

Ein Titelkauf sticht auf der Liste der Managementtransaktionen des Schweizer Börsenbetreibers SIX hervor: Ein Mitglied aus dem Management oder Verwaltungsrat von DocMorris hat am 15. Mai Titel im Umfang von 678'000 Franken erworben. Es ist anzunehmen, dass der Erwerb dieser Titel im Rahmen des Bezugsrechthandels stattgefunden hat. 

Ein Indikator für den weiteren Kursverlauf

Der Aktienhandel durch Top-Führungskräfte kann Anhaltspunkte zum Zustand und den Perspektiven des jeweiligen Unternehmens geben, da die Manager aus Geschäftsleitung und Verwaltungsrat bestens über den Geschäftsgang informiert sind. Entsprechend werden am Markt Verkäufe als eher negatives Signal verstanden, während Käufe oft auf eine zuversichtliche Einschätzung hindeuten.

Allerdings ist diese Interpretation zum Teil mit Vorsicht zu geniessen. Spitzenmanager erhalten eigene Aktien als Erfolgsbeteiligung zugeteilt, so dass diese möglicherweise ein Klumpenrisiko im Vermögen tragen und Aktien verkaufen, um andere Investitionsgelegenheiten wahrzunehmen oder das private Portfolio diversifizierter aufzustellen.

Thomas Daniel Marti
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