Der Aktienmarktcrash im März beinhaltete die drei schlimmsten Handelstage in der Geschichte des Dow Jones. Von Anfang Monat bis zu seinem Tiefpunkt am 23. März verlor der Index 26 Prozent seines Wertes. Bis Ende März konnte der Dow Jones jedoch wieder Boden gut machen. Er kletterte von seinem Tiefstpunkt um 17 Prozent.

Wer kann von einem solchen historischen Einbruch profitieren? Pershing Square, der Hedgefonds von Bill Ackmann, machte es vor. Dieser verzeichnet im März einen Nettozuwachs von 11,1 Prozent. Erster Grund für dieses gute Abschneiden: Bill Ackmann wettete darauf, dass das Coronavirus den Aktienmarkt in Mitleidenschaft ziehen wird.

Daher kaufte Pershing Square im Februar Credit Default Swap (CDS) für 27 Millionen Dollar. Ein CDS ist ein Kreditderivat, bei dem Ausfallrisiken von Krediten, Anleihen oder Schuldnernamen gehandelt werden. Diese Absicherungsgeschäfte wuchsen dann auf 2,6 Milliarden Dollar an, nachdem der Markt im März eingebrochen war. Dieser Gewinn glich die Verluste aus, die der Hedgefonds im Aktienportfolio verzeichnete.

Ackman geht nach dem Kurssturz «all in»

Zweiter Grund für das gute Abschneiden: Pershing Square investierte den Gewinn aus den Absicherungsgeschäften am 18. März in Aktien. Bill Ackman traf wiederum einen richtigen Entscheid. Kurz danach trat der Aktienmarkt in eine Erholungsphase ein. Die Strategie ermöglichte es dem Hedgefonds, eine  Nettoperformance von 3,3 Prozent im ersten Quartal zu verzeichnen. Dies, nachdem das Anlagevehikel im Januar und Februar Verluste bei Aktien verzeichnet hatte.

Der Hedgefonds geht mit seiner Wette auf steigende Aktienkurse auch ein grosses Risiko ein, auch weil er stark im Hotellerie- und Gastronomiesektor exponiert ist. So hat der Fonds 740 Millionen Dollar in Aktien von Restaurants Brands International investiert. Dies entspricht knapp 17 Prozent seiner Aktieninvestitionen. Restaurants Brands International betreibt zum Beispiel die bekannte Fastfood-Kette Burger King. Im Tourismussektor setzt Ackmans Hedgefond stark auf die Hotelkette Hilton Worldwide. Insgesamt 610 Millionen Dollar sind darin investiert. Dies entspricht knapp 14 Prozent seiner Aktieninvestitionen.

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Pershing Square zeigte in den zwei letzten Märzwochen eine ausgezeichnete Performance. Denn bis zum 17 März resultierte noch ein Minus von 6,5 Prozent für das Quartal. Dies zeigte sich auch an der Bewertung des Nettoinventarwert von Pershing Square. Dieser stieg in dieser Periode von um 10 Prozent von 25,19 auf 27,72 Dollar pro Anteilsschein.

Bill Ackman schlägt aber auch Kritik entgegen, da er im März in einem emotionalen Interview gegenüber CNBC noch von kollabierenden Industrien und einer starken Rezession warnte. Ackman wies die Anschuldigungen in einem Schreiben an Investoren und auf Twitter zurück. Er argumentiert, dass er bezüglich seiner Absicherungsgeschäfte und Aktienkäufe offen und ehrlich gewesen sei. 

Mit Material der Nachrichten-Website Business Insider.

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