Ende März flossen an nur zwei Tagen 255 Millionen Dollar in den iShares MSCI Switzerland ETF, wie der Finanzdatendienst Bloomberg berichtet. Dieser Exchange Traded Fund, also börsengehandelte Indexfonds, ist in den USA gelistet, in Dollar denominiert und bildet den Schweizer Aktienmarkt gemäss der Zusammenstellung der Indexspezialisten von MSCI ab.

Der MSCI Switzerland zählt 39 Aktien und ist von der Zusammensetzung und der Gewichtung nicht allzu verschieden vom Swiss Leader Index SLI. Das heisst: Es dominieren vor allem defensive Titel. Auch bei MSCI machen Nestlé, Roche und Novartis über die Hälfte des Gewichts aus.

Und während der Schweizer Markt wie alle grossen Märkte der Welt zwischen Mitte Februar und Mitte März massiv unter Druck stand, zeigte sich zuletzt auch stramme Erholung. In den vergangenen vier Wochen hat Novartis um 16,5 Prozent zugelegt, Nestlé um gut 13 Prozent und Roche um 12 Prozent. Der SMI insgesamt liegt um gut 13 Prozent höher als in der ersten Märzhälfte.

Moderate Bewertung

Es ist die starke Gewichtung des Pharmasektors, der den Schweizer Markt im europäischen Vergleich gut dastehen lässt. Dies sehen ganz offensichtlich auch am US-Markt tätige Investoren. Der iShares MSCI-Fonds, übrigens ein Produkt des Blackrock-Konzerns, umfasst nun über eine Milliarde Dollar angelegten Vermögens.

Wie Bloomberg festhält, profitiert der Schweizer Markt von der Suche der Investoren nach "sicheren Häfen". Zugute komme dem SMI die relativ moderate Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16. Die Prämie gegenüber dem MSCI Europe mit den wichtigsten europäischen Aktien betrage im Moment 12 Prozent.

Neben der defensiven Ausrichtung und dem KGV nennt Bloomberg auch die relative Dividendensicherheit als einen Pluspunkt für den Markt. 134 Unternehmen im europäischen EuroStoxx 600 hätten die 2019er Dividende bereits gestrichen: Im SMI hat dies bisher nur Alcon angekündigt.

Attraktive Dividendenaktien - trotz allem

UBS und Credit Suisse wiederum bezahlen auf Druck der Finanzaufsichtsbehörde Finma diesen Frühling vorerst nur die halbe Dividende. Der Rest soll im Herbst ausgeschüttet werden.

Für Bloomberg sind es aber vor allem auch die Versicherer, die aus Dividendensicht attraktiv bleiben werden: Zurich hat die Dividende bereits wie geplant ausgeschüttet, Swiss Re hat bisher keine Kürzungen angekündigt. Beide Firmen sind sehr gute Dividendenzahler. Eine Dividendenkürzung der SMI-Versicherer wäre laut Bloomberg ein schlechtes Zeichen für den Schweizer Aktienmarkt.

Bloomberg warnt auch, dass der SMI mittelfristig andere Indizes nicht unbedingt überflügeln werde. Werden die Zuversicht und die Prognosesicherheit wieder besser, dürften mehr von Zyklikern geprägte Börsenbarometer wieder stärker zulegen.