Cathie Woods gefeierte Anlagegesellschaft Ark Investment Management ist auf der Suche nach sich selbst. Im laufenden Jahr lieferte der Paradefonds, der "Ark Innovation ETF", kurz ARKK, eine Minus-Performance von 24 Prozent ab. 2020 hatte er noch fast 150 Prozent zulegen können. Von dort her rührt der inzwischen angekratzte Ruhm der Wood-ETF. Nun ist "soul-searching" angesagt, wie die Investorenikone vorletzte Woche in einem Bloomberg-Interview sagte. 

Die Wirkung eines Gegenschlags, zu dem Wood am Freitag ansetzte, verpufft schon wieder. "Eine besser fokussierte Flaggschiff-Anlagestrategie könnte in den nächsten fünf Jahren kumuliert jährlich 40 Prozent Rendite liefern", schrieb Wood letzte Woche noch in einem Blog-Eintrag (cash berichtete). Die Korrektur bei vielen der von Ark gehaltenen Aktien habe diese tief ins "Value-Territorium" geschoben und mache sie deswegen attraktiv. "Die Wahrheit wird sich durchsetzen!", schrieb Wood in einem fast pathetisch-trotzigen Ton. 

Diese Stimmung hat Wood aber nicht lange aufrechterhalten können. In einem Update zu diesem Kommentar wurde der Wortlaut nun geändert und ein Zusatz beigefügt, wonach damit die Investmentstrategie allgemein gemeint sei und der Prognose keine Detailaussagen über einen bestimmten ETF oder ein bestimmtes Anlageprodukt zu entnehmen seien. 

An der Aussage, 30 bis 40 Prozent Rendite im Jahr seien möglich, hält Wood auch nach dem Update zu ihrer Aussage fest. Es gebe aber keine "Garantie für künftige Resultate", schreibt Ark - eine Aussage allerdings, die für jedes Investment gilt, auch für jene von Wall-Street-Grössen.

Heftige Kritik

Die 40-Prozent-Prognose von Ende vergangener Woche hat Wood ziemliche Kritik eingetragen. "An der Wall Street spielen die Erwartungen – und die Tatsache, dass sie die Erwartungen für ihren Fonds so unglaublich hoch angesetzt hat, zeugt von keiner guten Marketing-Strategie", sagte ein Analyst zu Bloomberg. "Wenn jemand behauptet, das Geheimnis für 30 bis 40 Prozent Rendite zu haben, rennen Sie in die andere Richtung", lautete ein Kommentar auf Twitter. 

 

 

Kritisiert wurde aber auch ein möglicherweise regulatorisch relevanter Aspekt von Woods Aussage. "Die meisten aktiven Fondsmanager dürfen nichts sagen, sowieso nicht so etwas", sagte Eric Balchunas, ETF-Analyst von Bloomberg Intelligence, mit Blick auf die Renditeprognose. "Die sind überfrachtet mit Anwälten und PR-Spezialisten".

Als Chefin einer kleinen, unabhängigen Anlagegesellschaft sei das bei Ark wohl anders. Aber möglicherweise sei Wood mit ihrer Aussage zu weit gegangen.

Mit Material der Nachrichtenagentur Bloomberg.