Die Aktie des Börsenüberfliegers Logitech hat in den letzten Tagen einen eher schweren Stand gehabt. Der Grund: Entgegen anders lautenden Hoffnungen verzichtete das Vorzeigeunternehmen aus Lausanne anlässlich der Quartalsergebnisveröffentlichung auf eine Erhöhung der Umsatz- und Gewinnvorgaben für das ganze Jahr. Die Börse reagierte enttäuscht.

Doch nun erhält die Aktie aus einer unerwarteten Ecke Zuspruch. Wie aus einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX hervorgeht, hat Blackrock den Stimmenanteil auf 10,02 (zuvor 5,55) Prozent verdoppelt.

Damit steigt der weltgrösste Vermögensverwalter, er ist Herr über Kundenvermögen in Höhe von mehr als 9000 Milliarden Dollar, zum bedeutendsten Einzelaktionär von Logitech auf. Die nächstgrösseren Aktionäre sind die Fondstöchter von UBS und Credit Suisse mit jeweils gut 3 Prozent der Stimmen.

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Die Meldepflicht entstand am vergangenen Freitag. Das lässt Beobachter vermuten, dass die Amerikaner nach dem Kurseinbruch am Tag der Quartalsergebnisveröffentlichung kräftig Aktien zugekauft haben könnten. Sie sehen darin denn auch ein starkes Signal ausgehen.

Jahresvorgaben aus heutiger Sicht konservativ

Nach einer Frühschwäche verhelfen die Neuigkeiten der Logitech-Aktie sogar zu einem Vorstoss zurück auf über 100 Franken. Zur Stunde gewinnt sie 1,9 Prozent auf 100,20 Franken.

Über die Beweggründe für die Verdoppelung der Logitech-Beteiligung durch Blackrock ist nichts bekannt. Beobachter halten aber fest, dass die Jahresvorgaben des Lausanner Unternehmens nach dem starken ersten Quartal als konservativ gelten. Ausserdem werde die Aktie im September in den Swiss Market Index (SMI) aufsteigen. Indexorientierte Grossinvestoren sowie Anbieter von strukturierten Indexprodukten oder Indexfonds seien im Hinblick davon gezwungen, bei Logitech einzusteigen.

Obwohl die Logitech-Aktie zuletzt vom Rekordhoch von Mitte Mai bei knapp 125 Franken auf unter 100 Franken zurückgefallen ist, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein ansehnliches Plus von gut 15 Prozent.