Die Verstaatlichung von Uniper, VNG und der ehemaligen Deutschland-Tochter von Gazprom, Securing Energy for Europe, sei dabei das Kernszenario, hiess es. In Bezug auf Uniper erwäge der Bund, der Konzernmutter Fortum Oyj ihre Mehrheitsbeteiligung zu einem Nominalpreis abzukaufen. Über eine Kapitalerhöhung würden dem Unternehmen dann Milliarden Euro zugeführt werden.

Dieser Schritt würde die Anteile der verbleibenden Uniper-Aktionäre verwässern. Die genauen Einzelheiten müssen noch festgezurrt werden, wie darüber informierte Personen berichten. Ein Entschluss könnte jedoch in den kommenden Tagen erreicht werden, hiess es. 

Da Russland die Gaslieferungen über die Hauptpipeline nach Deutschland unterbrochen hat, muss Uniper zur Erfüllung seiner Vertragsverpflichtungen alternative Lieferquellen erschließen und macht nach Angaben des Konzernchefs pro Tag Verluste von bis zu 100 Millionen Euro.

SEFE reagierte nicht sofort auf Bitten um eine Stellungnahme. Fortum erklärte, sich nicht äussern zu können, solange die Verhandlungen noch laufen. Die Finnen sind mit 78 Prozent an Uniper beteiligt. Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums, von Uniper und VNG lehnten Stellungnahmen ab. Die drei Unternehmen sind zentrale Säulen der deutschen Energieinfrastruktur, die Gas importieren, um Kraftwerke zu befeuern, Fabriken zu betreiben und Häuser zu heizen. 

Die Bundesregierung übernimmt zunächst aber die Kontrolle über die deutschen Tochterunternehmen der russischen Rosneft und damit deren Anteile an drei deutschen Ölraffinerien auf Grundlage des Energiesicherungsgesetzes. Damit übernimmt die Bundesnetzagentur die Treuhandverwaltung der RN Refining & Marketing GmbH und der Rosneft Deutschland GmbH, die Beteiligungen an Ölraffinerien in Schwedt, Karlsruhe und Vohburg halten, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag mit.

(Bloomberg)