"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." An diesem Zitat des deutschen Universalgelehrten Wilhelm von Humboldt orientiert sich eine Studie mit dem wohlklingenden Namen "Die Könige und Kellerkinder der Dividendenhistorie" von der Privatbank J. Safra Sarasin.

Und sie geben gleich an, welche Titel die künftigen Könige sein werden: Es sind dies, nebst den altbekannten Roche, Nestlé, Swiss Re oder Novartis auch eher überraschende Nahmen wie Swatch, Givaudan oder Richemont.

Diese Unternehmen zeichneten sich durch eine kontinuierlich, jährliche ansteigende Dividendenzahlungen über die letzten 25 Jahre aus, schreibt der Studienverfasser Patrick Hasenböhler. "Dies ist zwar keine Erfolgsgewähr für die Zukunft, aber doch ein starkes Indiz für eine nachhaltige, langfristig erfolgreiche Unternehmensentwicklung", schreibt der Aktienanalyst.

Richemont mit starken Wachstumszahlen

Bei Richemont beträgt das jährliche Dividendenwachstum der letzten 20 Jahre 14,8 Prozent (siehe Tabelle). Noch eindrücklicher ist der Gesamtertrag, welche die Richemont-Papiere über die letzten zwei Dekaden abgeworfen hatten. Mit 1542 Prozent belegt Richemont hinter Kudelski (+1663 Prozent) den zweiten Rang. Und über einen Zeitraum von fünf beziehungsweise zehn Jahren ist der Genfer Luxusgüterproduzent gar ungeschlagen.

Der Grossteil ist aber auf die starke Kurssteigerung der Richemont-Titel in den letzten fünf Jahren zurückzuführen. In diesem Zeitraum kletterten die Titel über 500 Prozent in die Höhe.

Die Studie unter untersuchte die Dividendenentwicklung der aller Gesellschaften, die in den letzten zehn Jahren Bestandteil des Swiss Market Index (SMI) waren, und zwar über einen Zeitraum von bis zu 25 Jahren. Dabei kamen auch Namen zum Vorschein, die man auf den ersten Blick nicht erwartet hätte.

Roche ist Dividendenkönigin

Besser als Richemont ist nur noch Roche mit einem Dividendenwachstum von jährlich 16,1 Prozent über die letzten 20 beziehungsweise 17,7 Prozent über die letzten 25 Jahre. Damit ist der Basler Pharmamulti der König unter den Schweizer Dividendentiteln. Ebenso erfreulich, wenn auch nicht so stark wie bei Richemont, fällt bei Roche der Gesamtertrag mit 637 Prozent über die letzten zwei Jahrzehnte aus.

Auch der Aromariechstoffhersteller Givaudan macht mit starken Wachstumszahlen auf sich aufmerksam. In den letzten zehn Jahren – weiter reichen die Daten nicht – betrug das jährliche Dividendenwachstum knapp 17 Prozent.

In der Vergangenheit nicht überzeugen in puncto Dividendenwachstum konnten bislang die Bankaktien. Über alle Betrachtungszeiträume (5,10,20 und 25 Jahre) konnte zum Beispiel die UBS kein Dividendenwachstum erzielen. Besser, wenn auch nicht berauschend, fallen die Zahlen bei der Credit Suisse aus. Allerdings hat sich das Bild für die Banken deutlich aufgehellt, wie die letzten Quartalsausweise aufzeigten.

Dividendenwachstum (in %) der letzten Jahre von ausgewählten Unternehmen

Unternehmen 2007-20122002-20121992-20121987-2012
Roche9,817,616,117,7
Richemont12,717,414,8n.a.
Swatch9,719,910,613,3
Swiss Re13,422,314,712,8
Novartis7,59,210,911,8
Nestlé10,911,311,411,1
Givaudan14,316,8n.a.n.a.
UBS-36,9-17,3-5,7-3,9
Credit Suisse-21,422,30,01,4

Quelle: J. Safra Sarasin, Stand: 12. Juni 2013