Der Umsatz von Dottikon ES kletterte in dem per Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr um 18,1 Prozent auf 385,2 Millionen Franken. Insbesondere die Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten sowie ein breiter Kunden- und Produktmix trugen zu diesem Anstieg bei, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Aargauer Pharmazulieferer rechnet nach der Inbetriebnahme neuer Anlagen auch im laufenden Jahr mit weiterem Wachstum.
Auch beim operativen Ergebnis konnte der Hersteller von Veredelungschemikalien, Zwischenprodukten und Wirkstoffen für die chemische, Biotech- und pharmazeutische Industrie deutlich zulegen: Der EBITDA stieg um 27,2 Prozent auf 140,5 Millionen Franken. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 36,5 Prozent nach 33,9 Prozent im Vorjahr.
Erneuter Verzicht auf Dividende
Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 105,6 Millionen Franken. Das ist fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Auf eine Dividendenausschüttung wird allerdings erneut verzichtet. Der Gewinn solle ins Unternehmen reinvestiert werden, hiess es.
Der Aktienmarkt reagiert positiv. Die TItel von Dottikon steigen im frühen Handel am Mittwoch um 11 Prozent auf 249 Franken. «Die Resultate überzeugen auf der ganzen Linie», schreibt Analyst Daniel Jelovcan von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Er hatte mit einem Rückgang des Reingewinns gerechnet, wie cash hier berichtete.
Das Umsatzwachstum habe sich deutlich beschleunigt, betont er ausserdem. Dies überzeuge insbesondere im Hinblick des Hochfahrens der neuen Trocknungslinien im zweiten Semester, deren kurzfristiger Einfluss für «Aussenstehende» schwierig abzuschätzen sei. Der Experte bestätigt seine Empfehlung «Übergewichten» und belässt das Kursziel von 350 Franken unverändert - ein Aufwärtspotenzial von 40 Prozent.
Investitionsreiche Aussichten
Die operative Entwicklung wurde begleitet von einem anhaltend hohen Investitionsvolumen: Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit sank auf 127,1 Millionen Franken (VJ: 160,1 Millionen). Der Schwerpunkt lag auf dem Ausbau neuer chemischer Produktions- und Trocknungsanlagen. Die Investitionen sollen zur Verdopplung der Produktionskapazität führen.
Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 erwartet Dottikon ES ein weiteres Wachstum beim Umsatz, unterstützt durch die schrittweise Inbetriebnahme neuer Produktionslinien. Das Unternehmen will zudem seine Stellung als strategischer Entwicklungs- und Produktionspartner im Markt für exklusive Small-Molecule-Pharmawirkstoffe weiter stärken. Parallel laufen Planungen für neue Pilotanlagen sowie den Ausbau der Kleinmengenproduktion.
Mit Blick auf den Pharmamarkt erwartet Dottikon ES trotz geopolitischer Unsicherheiten und regulatorischer Herausforderungen eine weiterhin robuste Nachfrage - insbesondere in späteren Entwicklungsphasen von Medikamenten. Der Fokus bleibt auf Effizienzsteigerung, nachhaltiger Produktion und strategischer Expansion am Standort Dottikon.
Neuerung in Geschäftsleitung und Verwaltungsrat
In der Geschäftsleitung und im Verwaltungsrat kommt es zu einer Neuerung: Andreas Müller wird per 1. September 2025 neues Mitglied der Geschäftsleitung und übernimmt die Leitung Prozesse & Technologien. Sein Vorgänger Urs Brändli tritt nach 35 Jahren im Unternehmen in den Ruhestand und wird der Generalversammlung zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen.
Überdies will der Verwaltungsrat die Statuten anpassen, um mehr Flexibilität bei Zusammensetzung, Form und Tätigkeiten zu erhalten. Die maximale Vergütung soll von 200'000 auf 300'000 Franken steigen. Er will künftig auch exekutive Mitglieder in Festanstellung ohne Geschäftsleitungsfunktion vergüten können.
Dottikon ES stellt Veredelungschemikalien, Zwischenprodukten und Exklusivwirkstoffen für die chemische, Biotech- und pharmazeutische Industrie her. Produktionsstandort des Unternehmens mit 860 Mitarbeitenden ist Dottikon im Kanton Aargau. CEO und VR-Präsident Markus Blocher hält gut 65 Prozent an dem Unternehmen.
(AWP/cash)