Der Schweizer Aktienmarkt fällt am Freitagmorgen gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 1,1 Prozent. Grund dafür sind ist die Unsicherheit, die nach der Eskalation im Nahen Osten aufgekommen ist. Israel hatte Atomanlagen im Iran angegriffen. Das Regime im Teheran droht nun mit Vergeltung.

Vergleichsweise stark belastet werden die Aktien des Luxusgütersektors. Richemont fallen 2,8 Prozent auf 150,30 Franken. Dies, nachdem sich die Valoren in den vergangenen Tagen vom Kursverfall, der Mitte Mai eingesetzt hatte, ein Stück weit erholt haben und am Donnerstag bei 154,65 Franken aus dem Handel gegangen waren.

Nicht wesentlich besser läuft es am Freitagmorgen für Swatch. Die Aktien fallen 2,6 Prozent auf 134,40 Franken. Sie befinden sich allerdings schon seit Längerem unter Druck, der Abstand zum Zwischenhoch von Ende Mai bei 150 Franken beträgt 10 Prozent.

Das Biotechunternehmen Idorsia verliert 4,8 Prozent und fällt auf 1,97 Franken. Damit endet der Kursanstieg, der die Valoren seit Ende Dezember von 63 Rappen auf über 2,10 Franken geführt hatte, vorerst. Ob die zuletzt aufgekommenen Hoffnungen auf eine nachhaltig positive Entwicklung des Unternehmens Bestand haben, wird sich nun zeigen.

Beim Reisedetailhändler Avolta sorgen die Nachrichten aus dem Nahen Osten für einen Kursverlust von 2,9 Prozent. Die Aktie notiert nun bei 42,56 Franken. In ähnlicher Weise betroffen sind die Valoren von Flughafen Zürich. Das Unternehmen vermeldete zwar stabile Passagierzahlen im Mai und rechnet für 2025 mit rund 32 Millionen Reisenden - ein Wert, der nahe an den Schätzungen der Zürcher Kantonalbank liegt. Und diese hat Flughafen Zürich am Freitagmorgen mit «Übergewichten» eingestuft. Die Titel fallen aufgrund der Nachrichtenlagen allerdings 2,2 Prozent auf 227 Franken.

Unter den Industrie- und Technologiewerten werden namentlich Sika (-2 Prozent) Komax (-2,5 Prozent), AMS Osram (-2,2 Prozent), Stadler (-2 Prozent) und Accelleron (-0,4 Prozent) verkauft. Auch das SMI-Unternehmen Logitech (-1,6 Prozent) steht unter Druck.

Kursgewinne verzeichnet hingegen ABB. Die Aktien des Technologieunternehmens steigen 0,25 Prozent auf 47,80 Franken. Sie setzen die insgesamt positive Performance der vergangenen Tage fort. Zu den weiteren Gewinnern am Freitagmorgen zählen Kardex (+0,95 Prozent), Dottikon (+0,5 Prozent), Plazza (+0,5 Prozent) sowie Lindt & Sprüngli (+0,1 Prozent).

Die weitere Entwicklung wird nun auch davon abhängen, wie zügig und massiv die Vergeltungsmassnahmen des Iran sind. «Kurzfristig erwarten wir eine geringe Risikobereitschaft, wobei bestimmte Sektoren stärker betroffen sein dürften als andere, während einige Schweizer Unternehmen sogar davon profitieren könnten», schreibt die Bank Vontobel. Analyst Mark Diethelm nennt explizit Accelleron, das Unternehmen könne sich aufgrund der Umleitung von Schiffsrouten als Gewinner herausstellen.

Im Falle einer weiteren Eskalation rechnet Diethelm mittel- bis langfristig mit einem allgemeinen Inflationsdruck sowie anderen Auswirkungen, etwa einem Boykott westlicher Marken. Der Experte rät: «Halten Sie sich an Schweizer Qualitätsunternehmen, meiden Sie ‹Wohlfühlsektoren› wie Luxus und Freizeit.»

(cash)