Ende Mai 2001 legte Vontobel erstmals eine Empfehlungsliste für Schweizer Substanzaktien auf. Seither schlägt das Institut mit ihren Empfehlungen regelmässig den Schweizer Aktienmarkt. Während der breit gefasste Swiss Performance Index bis zum heutigen Tag um 48,2 Prozent gestiegen ist, konnten die auf der Liste berücksichtigten Aktien um beachtliche 184,9 Prozent zulegen.

Nun haben die für Vontobel tätigen Analysten den Jahreswechsel zum Anlass genommen, um die Empfehlungsliste für Schweizer Substanzaktien zu überarbeiten.

Neu aufgenommen werden die Aktien des Modeunternehmens Calida, des Technologiekonzerns Kudelski sowie des in Zug niedergelassenen Ölserviceunternehmens Transocean.

Das überrascht vor allem deshalb, weil Vontobel mit Ausnahme von Calida die Neuzugänge nicht offiziell zum Kauf empfiehlt, sondern mit "Hold" einstuft - anders als die bereits auf der Liste stehenden Aktien von AscomCredit SuisseSwiss LifeSwiss Re und Vaudoise.

Aufgrund ihrer mittlerweile stolzen Bewertung scheiden die Aktien von Bossard, Implenia und Walter Meier aus. Darüber hinaus streichen die Analysten die Aktien von Bell und EFG International aus der Liste.

Auffällig viele Finanzwerte auf der Liste zu finden

Vontobel setzt eigenen Aussagen zufolge auf eine diversifizierte Auswahl von eher zyklischen Titeln mit einer Übergewichtung des Finanzsektors. Die wirtschaftliche Erholung habe dank der weitreichenden Massnahmen verschiedener Zentralbanken angehalten und die Sorgen über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung und die Verfassung der Finanzmärkte hätten abgenommen. Das führe trotz des nach wie vor moderaten Gewinnwachstums zu sinkenden Risikoprämien und einem entsprechenden Anstieg der Kennzahlen, was sich letztlich in steigenden Aktienkursen niederschlage.

Die Erholung des Marktes habe die aktuellen Bewertungen über die historischen Durchschnittsmarken anschwellen lassen, so die Analysten weiter. Man vertraue deshalb weiterhin auf eine ausgewogene Mischung aus eher zyklischen Werten mit guten Wachstums- und Gewinnaussichten sowie auf vier Finanztitel mit einer Übergewichtung des Versicherungssektors, die auf die nach wie vor moderaten Bewertungsniveaus und die hohen Dividendenrenditen zurückzuführen sei.