Soll der Anleger nur auf Aktien mit einer möglichst hohen Dividendenrendite setzen? Diese Strategie hat zwar seinen Reiz, doch ganz so einfach ist es nicht. Denn eine hohe Dividendenrendite ist nicht selten ein Signal dafür, dass irgendwo im Unternehmen der Wurm drin steckt. Möglicherweise hat ein rapide sinkender Aktienkurs diese Kennzahl in die Höhe getrieben, oder aber das Unternehmen versucht, die Dividende unverändert hoch zu lassen, um die Aktionäre bei Stange zu halten.

Wichtiger als eine hohe Rendite ist daher die Dividendenstabilität. Von einem Unternehmen, das Jahr für Jahr gleich viel oder gar steigende Dividenden zahlt, profitieren Aktionäre auf lange Sicht. Die Musterschüler dieser Disziplin finden sich international oft in konservativen Branchen wie Nahrungsmittel oder im Ölgeschäft. Beispiele sind Total, Procter & Gamble, Coca-Cola, McDonald's, Colgate-Palmolive oder Nestlé.

Coca-Cola zahlt Dividende seit 1920

Der Softdrink-Gigant Coca-Cola hat die Dividende in diesem Jahr zum 51. Mal in Folge gesteigert. Seit dem Jahr 1920 erhalten die Aktionäre nun schon eine Dividende. Die Dividendenrendite beträgt derzeit 2,6 Prozent. Als beständiger Dividendenzahler hat sich auch der Fast-Food-Konzern McDonald’s ausgezeichnet. Das Unternehmen hat während 37 Jahren die Dividende jedes Jahr erhöht. In den letzten fünf Jahren betrug das Dividendenwachstum 14 Prozent.

Noch mehr rentierte die Aktie eines Schweizer Nahrungsmittelmulti: Nestle. Ein Anleger, der die Aktie 2003 gekauft, liegen gelassen und die Dividenden regelmässig reinvestiert hätte, läge heute gut 100 Prozent im Plus. Derzeit beträgt die Dividendenrendite 3,2 Prozent (siehe Tabelle).

Auf Nachhaltigkeit und Potenzial achten

Viel wichtiger als die Dividendenrendite sind somit die Kriterien Nachhaltigkeit und Potenzial. Ein Anleger muss sich fragen, ob das Unternehmen, in das er investieren will, die Dividende auch in den kommenden Jahren verdienen kann und wie viele Cash-Reserven der Konzern hat. Umsichtige Manager schütten deswegen nie den gesamten Gewinn aus, sondern behalten einen Teil, um auch in Zukunft verlässlich Dividende zahlen zu können.

Zu den nachhaltigen Dividendenzahlern gehören neben den erwähnten Titeln auch Roche, Zurich oder Novartis. Letzterer hat das US-Anlegermagazin Forbes kürzlich auf die Liste der zehn sichersten Dividendenzahler geschafft (zum Artikel).

 

Unternehmen mit soliden Dividendenzahlungen

Aktie LandKursDividendenrendite
BelgacomBelgien18,8513,2%
Tele 2Schweden85,308,3%
Pitney BowesUSA18,168,3%
GDF SuezFrankreich18,438,1%
DrillischDeutschland17,157,6%
Zurich InsuranceSchweiz235,907,2%
Seadrill Norwegen280,907%
SwisscomSchweiz432,205,1%
NovartisSchweiz703,3%
NestléSchweiz63,803,2%

Quelle: topdiv.ch/cash.ch, Stand: 23. September 2013