22 Prozent: So viel haben die Papiere von Huber+Suhner diese Woche zugelegt. Damit sichert sich der Verbindungstechniker den ersten Platz der Wochenbilanz im SPI, der in derselben Zeit ein Minus verbucht.
An zweiter Position folgt Idorsia (+19 Prozent). Das Biotechunternehmen hat im ersten Semester 2025 mehr Umsatz gemacht und den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft. Der bisherige Ausblick wurde zudem bestätigt.
Am SMI führen Lonza (+2,5 Prozent) und Novartis (+3 Prozent) den Index an. Die rote Laterne hält derweil Sika mit einem Kursminus von über 2,5 Prozent seit dem vergangenen Wochenende. Die Zahlen zum zweiten Quartal fielen wie bereits im Vorquartal durchzogen aus. Die schwierigen Endmärkte befänden sich in einem Abwärtstrend und zusätzlich belasten negative Wechselkurseffekte das Ergebnis, hiess es seitens Bank Vontobel.
Im Gegensatz dazu haben die Kursgewinne des Börsenaufsteigers nicht in einer Zahlenpublikation ihren Usprung. Huber+Suhner profitierte von der Ankündigung neuer Grossaufträge, welche in den kommenden drei Jahren Umsätze zwischen 50 und 100 Millionen pro Jahr generieren dürften. Das entspricht rund 10 Prozent der für das Gesamtjahr 2025 erwarteten Umsätze des Unternehmens.
Verdoppelung der Jahresbilanz
Die Ankündigung trieb den Aktienpreis innerhalb eines Tages von 92 Franken auf 105,40 Franken, was gleichzeitig ein neues Rekordhoch markiert. Auch am Donnerstag setzten die Papiere den Trend fort und verbuchten einen Kursgewinn von mehr als 1 Prozent. Somit hat sich auch die Jahresbilanz beinahe verdoppelt - auf 45 Prozent Kursplus seit Januar. Dabei zeigten die Titel von Huber+Suhner seit dem allbekannten April-Zoll-Dämpfer eine stetige Aufwärtsbewegung, die in dieser Woche gekrönt wurde.
Die UBS erhöhte daraufhin das Kursziel für Huber+Suhner auf 120 von 99 Franken und belässt die Einstufung auf «Buy». Nach der Ankündigung der Grossaufträge erhöht der Analyst seine Umsatzschätzungen für das Geschäftsjahr 2025 bis 2027 um durchschnittlich 3 Prozent. Seine EPS-Prognosen hebt er um durchschnittlich 6 Prozent, hauptsächlich aufgrund des nachgelagerten Wachstums. Die EBIT-Margen der Kommunikationssparte dürften seiner Einschätzung bis zum Geschäftsjahr 2029 von 8,1 Prozent (2024) auf 11 Prozent steigen.
Mit seiner Kaufempfehlung schliesst er sich drei weiteren Kollegen an. Einer davon von Berenberg. Er nahm Anfang Juni die Abdeckung für Huber+Suhner auf und veranschlagte das Kursziel bei 100 Franken. Die Begründung: «Das Unternehmen ist strategisch gut positioniert, um vom erwarteten mittelfristigen Wachstum in den Märkten für Luft- und Raumfahrt und Verteidigung (A&D) sowie für Rechenzentren zu profitieren.» Beide Märkte dürften dem Experten zufolge in absehbarer Zeit strukturelle Wachstumsschübe erfahren.
Ausserdem sieht der Berenberg-Experte basierend auf dem Unternehmenswert im Verhältnis zum operativen Ergebnis für 2026 die Aktie mit einem klaren Abschlag gegenüber Konkurrenz bewertet. Angesichts eines vergleichbaren EBIT-Wachstumsprofils des Verbindungstechnikspezialisten halte er dies für nicht gerechtfertigt.