Um 13.20 Uhr stehen DocMorris 10,6 Prozent höher auf 60,05 Franken. Bereits am Vortag waren die Papiere gefragt gewesen und hatten 7,9 Prozent zugelegt. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht dagegen 0,9 Prozent tiefer. Das Kursplus von DocMorris geht dabei nicht auf eine Sektorstärke zurück, denn im Gegensatz dazu geben die Papiere des niederländischen Konkurrenten Redcare, ehemals Shop Apotheke, rund 3 Prozent nach.

Die Halbjahreszahlen und auch die Aussagen zur Zukunft wurden am Donnerstag von den Analysten so gedeutet, dass das Unternehmen nach dem Verkauf des Schweiz-Geschäfts auf den richtigen Kurs eingeschwenkt ist. Investoren scheinen dem Unternehmen den erfolgreichen Turnaround zuzutrauen und steigen wieder stärker in die Papiere ein, wie die jüngste Kursentwicklung eindrücklich zeigt.

Ferner hatte das Berenberg-Research am Morgen das Kursziel deutlich auf 60 von 40 Franken angehoben und das Halten-Rating bestätigt. Die gute Entwicklung im ersten Halbjahr und der bestätigte Ausblick wurden positiv hervorgehoben.

Seit dem Verkauf des Schweiz-Geschäfts unter dem Namen Zur Rose an die Migros ist DocMorris fast nur noch in Deutschland tätig. Der Erfolg der Firma steht und fällt somit mit der Entwicklung im nördlichen Nachbarland und der dortigen Einführung des E-Rezepts, das die Umsätze des Versandapothekers befeuern soll.

Aber eben dieses Setzen auf das E-Rezept hatte das Unternehmen in den letzten Jahren stark belastet. In Deutschland hatte sich die Einführung mehrmals verschoben und auch die Widerstände innerhalb der Ärzteschaft scheinen gross zu sein. Der Optimismus scheint aber zurückgekehrt zu sein, dass diese niemals endende Story bald ein erfolgreiches Ende für DocMorris finden könnte.

(AWP)