Der Dollar fällt am Dienstag gegen den Franken bis auf 85,69 Rappen. Das ist ein neues Acht-Jahres-Tief. In den letzten zwei Woche hat sich der Franken gegen den Dollar um rund 4 Prozent aufgewertet.

Unter Druck gesetzt wird der Dollar seit einigen Tagen durch die Aussicht auf ein Ende der Zinsanhebungen durch die US-Zentralbank Fed. Verantwortlich dafür sind fallende Inflationsraten, die den Kampf der Fed gegen die hohe Teuerung weniger dringlich erscheinen lassen. Nach kräftigen Zinsanhebungen seit März 2022 wird an den Märkten für dieses Jahr aktuell mit nur noch einer weiteren Zinsanhebung in den USA gerechnet.

Weil die konjunkturelle Entwicklung für die US-Geldpolitik eine grosse Rolle spielt, dürften Marktteilnehmer neue Wirtschaftszahlen genau beäugen. Am Nachmittag werden Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel erwartet, die als Richtschnur für den wichtigen Privatkonsum gelten. Ausserdem stehen Produktionsdaten aus der Industrie und Zahlen vom Immobilienmarkt an.

Gegen den Euro steigt der Franken leicht auf 96,57 Rappen. Die Aufwertung der Schweizer Währung gegen den Euro in den letzten Tagen erklärt sich Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, auch mit Devisenverkäufen der Schweizerischen Nationalbank.

"Die Devisenreserven befinden sich im Sinkflug. Die SNB interveniert also derzeit zugunsten des Franken. Die eidgenössischen Währungshüter haben den Franken als schärfstes Schwert im Kampf gegen einen weiteren Anstieg der Inflationsraten erkannt", sagte Gitzel im cash-Interview letzte Woche.