Die US-Jobdaten für Oktober lieferten ein gemischtes Bild und boten den Anlegern Raum für Spekulationen. Der Dow-Jones-Index schloss nach einem volatilen Handelsverlauf 1,3 Prozent höher auf 32'403 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,3 Prozent auf 10'475 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,4 Prozent auf 3770 Punkte zu.
Ein Anstieg der US-Arbeitslosenquote im Oktober hatte zunächst die Hoffnung der Anleger auf weniger große Zinsschritte der US-Notenbank Fed genährt. Während es an den Aktienmärkten aufwärts ging, sackte der US-Dollar entsprechend ab. Der Dollar-Index verlor 1,9 Prozent auf 110,73 Punkte. Jedoch liefern die Daten Analysten zufolge insgesamt keine klaren Hinweise dafür, dass die Fed wirklich auf die Bremse treten könnte.
Der Stellenaufbau fiel mit 261.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft stärker aus als von Analysten erwartet. "Hier findet ein echter Kampf zwischen Bullen und Bären statt", sagte Dennis Dick, Marktanalyst beim Broker Triple D Trading. "Die Bären sagen, dass die Fed nicht umschwenken wird, bis sich die Daten abkühlen, während die Bullen sagen, dass ein Großteil dieser Baisse bereits eingepreist ist." Der robuste Arbeitsmarkt war einer der Faktoren, die es der US-Notenbank ermöglichten, die Zinssätze unablässig anzuheben.
China-Hoffnungen stützen
Beiträge in den sozialen Medien, die auf eine Abkehr der Null-Covid-Politik in der Volksrepublik im März hindeuteten, linderten die Ängste der Investoren vor einem Konjunktureinbruch im Reich der Mitte. In Europa hatten die Börsen deswegen kräftig zugelegt. In den USA notierte Aktien chinesischer Unternehmen, darunter Alibaba, JD.com und Baidu, zogen ebenfalls zwischen sieben und fast zehn Prozent an.
Die Konjunkturhoffnungen schürten Spekulationen auf eine steigende Rohstoffnachfrage Chinas, was die Ölpreise nach oben trieb. Der Preis für die Nordsee-Sorte Brent stieg um 4,2 Prozent auf 98,62 Dollar je Barrel (159 Liter). Händler begründeten den Anstieg auch mit einer zu erwartenden Angebotsverknappung durch das geplante EU-Embargo auf russisches Öl.
Paypal Flop - Doordash und Starbucks Top
Am Aktienmarkt sorgten zudem etliche Firmenbilanzen für Bewegung. Eine Prognosesenkung brockte Paypal einen Kursverlust von knapp zwei Prozent ein. Der Bezahldienst blickt angesichts eines erwarteten Wirtschaftsabschwungs pessimistischer auf das Gesamtjahr.
Ein Quartalsumsatz über Markterwartungen und ein optimistischer Blick auf den Jahresschluss ermunterten Anleger hingegen zum Einstieg bei DoorDash. Die Aktien des Essenslieferanten stiegen um mehr als acht Prozent. Mehr als acht Prozent aufwärts ging es auch für die Anteilsscheine von Starbucks. Die Kaffeehaus-Kette hatte die Umsatz-Erwartungen dank starker Nachfrage in den USA und eines weniger schlecht als befürchtet ausgefallenen China-Geschäftes übertroffen.
(Reuters)