Der Euro bleibt mit 0,9297 zwar unter 0,93, hat sich aber von den Tiefstständen von vor dem Silvester etwas entfernt. Der US-Dollar ist mittlerweile wieder deutlich über 0,84 gestiegen. Mit 0,8490 steht er gar wieder in der Nähe der Marke von 0,85 Fr. Am vergangenen Freitag hatte er noch deutlich unter 84 Rappen gekostet.

Gegen den Dollar ist der Euro unter Druck geraten und auf das tiefste Niveau seit knapp zwei Wochen gerutscht. Die Gemeinschaftswährung sackte unter 1,10 US-Dollar und notierte am Nachmittag bei 1,0952 Dollar fast einen Cent tiefer als noch am Freitagabend. Damit entfernte sich der Euro weiter vom höchsten Stand seit Juli, der in der vergangenen Woche über 1,11 Dollar erreicht worden war.

Für Verunsicherung sorgten unter anderem durchwachsene Konjunkturdaten aus China. Während der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins «Caixin» weiter über die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Punkten gestiegen war, war der entsprechende staatlich ermittelte Index überraschend weiter unter die Expansionsschwelle gefallen. Zudem hatte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in seiner Neujahrsansprache mit Blick auf Taiwan gesagt, dass China «mit Sicherheit wiedervereinigt werden wird». Die kommunistische Partei Chinas sieht die demokratisch regierte Insel Taiwan als Teil ihres Territoriums an und drohte bereits mit einer Invasion.

Der als sichere Anlage geschätzte Dollar legte damit zu allen anderen wichtigen Währungen zu, während der Euro im Gegenzug nachgab. Etwas besser als von Experten erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus dem Euroraum konnten die Gemeinschaftswährung nicht stützen. Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Region hatte sich im Dezember zwar unerwartet ein wenig weiter aufgehellt. Trotz der Erholung bleibt der von dem Marktforschungsunternehmen S&P Global berechnete Stimmungsindikator aber deutlich unter der Expansionsschwelle.

«Der Einbruch im Verarbeitenden Gewerbe der Eurozone hat sich praktisch ungebremst fortgesetzt», kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank. Dies deute auf einen anhaltenden Rückgang sowohl der Aktivität als auch der Nachfrage nach Industriegütern hin.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86645 (0,86905) britische Pfund, 155,68 (156,33) japanische Yen und 0,9305 (0,9260) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2065 Dollar gehandelt. Das waren rund 2 Dollar mehr als am Freitag.

(AWP)